Berlin – Warum wir uns bei 37 Grad im Schatten bei Weitem nicht am wohlsten fühlen, obwohl dann die Außentemperatur unserer Körpertemperatur entspricht, erklärt das Göttinger Max-Planck-Institut (MPI) für Dynamik und Selbstorganisation: Der Mensch produziert völlig unabhängig von der Außentemperatur stetig Wärme. Da sich etwa Herz, Gehirn und Stoffwechsel im Dauerbetrieb befänden, entsteht mehr Wärme, als für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur gebraucht werde, heißt es. Die Restwärme werde über die Haut an die Umgebung abgegeben.
Was nach Verschwendung klingt, bringt den Körper auf die sichere Seite. Bei Kälte hat er so genug Energie zur Verfügung, um ihn zu wärmen.
Überschüssige Wärme wird abgegeben über einen Austausch mit der kühleren Luft. Doch an hochsommerlichen Tagen mit 37 Grad stellt sich „ein Gleichgewicht zwischen Außenbedingungen und körperlicher Aktivität ein“, erklärt der Biometeorologe Andreas Matzarakis, der das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Freiburg leitet. Um mehr von der produzierten Wärme über die Haut abzugeben, schwitzt der Mensch. Der Schweiß verdunstet und kühlt so den Körper.
Doch die Schweißproduktion kann bei kranken oder alten Menschen stark eingeschränkt sein. Auch Medikamente können dazu beitragen, dass jemand weniger schwitzt, als nötig wäre. Zudem ist die Hautdurchblutung im Alter geringer, es kann weniger Wärme über die Haut abgegeben werden.
Bei 27 Grad verbraucht der Mensch am wenigsten Energie. sagt Biometeorologe Matzarakis. Zudem hängt die ideale Außentemperatur auch von Feuchtigkeit, Wind und Sonnenstrahlung ab. Am wohlsten fühlt sich der Mensch zwischen 18 bis 25 Grad.