München – An sich ist Ilse Meier (Name geändert) ein vor Energie sprühender Mensch. Die 62-Jährige arbeitete 35 Jahre lang als pharmazeutische Beraterin und war sehr viel unterwegs. Bis sie dann im Jahr 2015 sehr schwer stürzte. Sie erlitt eine Trümmerverletzung an Ellenbogen und Handgelenk und musste vier Mal operiert werden. „Schmerzmäßig befand ich mich bereits damals auf einem hohen Level“, erzählt sie. Zudem litt sie unter einer schweren Unverträglichkeit nicht steroidaler Antirheumatika. Aber die Schmerz-Katastrophe begann erst mit einem zweiten Sturz 2018, bei dem sie sich beide Füße schwer verletzte. Ab Mitte 2021 wurde sie frühverrentet. „Obwohl ich alle Therapien machte, blieben die Schmerzen“, erzählt sie. Und dann entzündete sich auch noch die Achillessehne. Wegen einer Gerinnungsstörung konnten bei Ilse Meier nicht alle Standardtherapien zum Einsatz kommen. All das ist nur ein kleiner Auszug aus ihrer Leidensgeschichte – geholfen hat ihr letztendlich nur eine Kombination aus verschiedenen Therapien. Neben den klassischen physikalischen Therapien inklusive Akupunktur etwa die Röntgenreizbestrahlung einmal je Fuß, zudem eine Bisphosphonat-Injektionstherapie. „All das hat mich Schritt für Schritt wieder stabilisiert, ich war wieder in der Lage, kurze Wege zu gehen. Nach Abschluss der Röntgenreizbestrahlung habe ich wieder anfangen können, Sport zu treiben“, sagt sie. Inzwischen fährt sie wieder viel mit dem Rad und schwimmt – beides sind gelenkschonende Sportarten, die sie gut betreiben kann.
„Leider habe ich es nicht mehr geschafft, noch einmal in meinen Beruf zurückzukommen, weil ich zwischenzeitlich erwerbsunfähig verrentet wurde. Trotzdem bin ich der Schön Klinik sehr dankbar, dass ich durch deren Therapien wieder mehr Mobilität und Lebensqualität erhalten habe, denn ich bin vor Schmerzen fast durchgedreht“, sagt Ilse Meier. Ihr Mann unterstützt sie sehr, er ist wegen ihr in Altersteilzeit gegangen. „Ohne ihn könnte ich mein Leben gar nicht mehr bewältigen.“ Sie hoffe, dass sie mit ihrer Geschichte etwas bewirke: „Wir chronischen Schmerzpatienten fallen nach einer gewissen Zeit immer hinten runter, für die Therapien ist von den Kassen immer nur ein begrenzter Zeitraum vorgesehen, danach ist man auf sich gestellt und gilt als austherapiert“, sagt sie. Gut bei der multimodalen Schmerztherapie sei, dass die Patienten miteingebunden werden, um Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. „Wir sind eben alle keine Roboter, sondern Menschen“, sagt Ilse Meier. svs