Ein erhöhter Gamma-GT-Wert in der Blutuntersuchung bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine behandlungsbedürftige Erkrankung der Leber vorliegt. Vielmehr bedeutet der Befund, dass man bei Ihnen ein bisschen genauer hinschauen muss: Ihr Hausarzt wird zusätzliche Laboruntersuchungen (GPT, Bilirubin, AP, Blutbild) und eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Mit diesen Untersuchungen kann man feststellen, ob eine Erkrankung der Leber oder sogar eine Leberzirrhose vorliegt. Wenn diese Untersuchungen aber unauffällig sind, muss keine weitere Leberdiagnostik durchgeführt werden – und dann ist auch keine Therapie notwendig. Eine durchgemachte Malaria oder ausgeheilte Hepatitis vor Jahrzehnten sind keine typischen Ursachen für eine isolierte Gamma-GT-Erhöhung. Da es aber nach Infektion mit bestimmten Hepatitisviren chronische Verlaufsformen über Jahrzehnte gibt (Hepatitis B und C), sollte bei Ihnen eine Infektion mit solchen Hepatitisviren einmal in einer einfachen Blutuntersuchung ausgeschlossen werden.