GESUNDHEIT

Experten raten: Kunstgelenke nicht schonen So vermeiden Senioren Stürze und Brüche

von Redaktion

Künstliche Gelenke müssen nicht geschont werden. Früher fielen Folgeoperationen an, weil das Material von Knie- oder Hüftprothese nicht mehr mitgemacht hat. Heute wird so eine Behandlung dagegen nötig, wenn die Bewegung fehlt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE) in einem Ratgeber-Beitrag für Patienten hin. Die Folgen: Steife Gelenke sowie verkürzte und schwache Muskeln, was zu verrenkten Hüftgelenken, instabilen Knien und Stürzen führen kann. Gerade ältere Menschen sollten ihre Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer täglich trainieren, auch kurze Übungen helfen schon.

Patienten mit Ersatzgelenken sollten zudem besonders auf ihr Gewicht achten. Ideal ist laut der AE eine abwechslungsreiche, gerne mediterrane und eiweißreiche Kost. Zum Muskelaufbau brauchen Senioren mehr Eiweiß als junge Menschen. Über den Tag verteilt kann der Körper es besser aufnehmen.

Orthopäden und Unfallchirurgen empfehlen älteren Menschen neben Bewegung und Krafttraining (siehe Artikel unten) auch die regelmäßige Prüfung von Sehstärke und Hörvermögen. Dadurch lassen sich Stürze vermeiden, die schnell zu Knochenbrüchen führen können. Denn Probleme beim Sehen, Hören oder dem Gleichgewichtsorgan können die Balance empfindlich beeinträchtigen. „Viele Stürze lassen sich vermeiden, wenn Senioren Koordination und Balance trainieren und dafür sorgen, dass sie gut sehen und hören können“, sagt Professor Benedikt Friemert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Das ist nach Einschätzung der Experten wichtig, um Stürze und Knochenbrüche zu vermeiden:

. Regelmäßiger Seh- und Hörtest

.  regelmäßig Hörgeräte anpassen

.  falsche Brillenglasstärken vom Optiker korrigieren, verbogene Brillen reparieren oder ersetzen

.  Lichtverhältnisse in den Wohnräumen prüfen auf ausreichende Helligkeit, Lichtschaler gut erreichbar anbringen

. blendendes, Schatten werfendes Licht in Gefahrenzonen wie Treppenhäusern vermeiden

. bei Schwindelgefühlen nicht auf Leitern steigen und Tätigkeiten wie Fensterputzen vermeiden

.  Training von Kraft, Koordination und Ballance

Hüftbruch ist die häufigste Fraktur

In Deutschland werden pro Jahr mehr als 400 000 Altersbrüche behandelt. Die meisten Knochenbrüche von älteren Menschen entstehen durch einen Sturz. Die Hüftfraktur, auch Oberschenkelhalsbruch genannt, ist die mit Abstand am häufigsten im Krankenhaus behandelte Fraktur. Viele Patienten sterben oder verlieren ihre Selbstständigkeit und müssen in eine Pflegeeinrichtung ziehen.

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