Erst in dieser Woche haben die Münchner Stadtwerke angekündigt, den Gaspreis zum Jahreswechsel zu verdoppeln. Eine schockierende Nachricht. Dann geht jeden Tag kochen noch mehr ins Geld. Schließlich wollen viele die Familie mit frischen Zutaten und gesundem Essen versorgen. Doch auch, wenn man diesen Anspruch hat, kann man ganz nebenbei viel Geld sparen. Daniela Krehl zählt die Punkte auf: . Die wichtigste Anschaffung ist ein Wasserkocher. Wer Wasser mit diesem Gerät zum Kochen bringt, spart sich viel Energie. Wichtig: Immer nur so viel Wasser erhitzen, wie auch wirklich benötigt wird. Viele Wasserkocher haben nämlich ein Volumen von 1,7 Litern, in die Teekanne passt aber oft nur ein Liter. Dann hat man 0,7 Liter umsonst erwärmt.
. Bringt man Nudelwasser zum Kochen, wird der Großteil des Wassers im Wasserkocher erhitzt. Währenddessen gibt man auch einen Teil des Wassers in den Kochtopf und erwärmt dieses. Das heiße Wasser würde einen Wärmeverlust haben, wenn man das kochende Wasser in den kalten Topf schüttet.
. Dass man Wasser immer im geschlossenen Topf erwärmt, versteht sich von selbst. Sonst verdampft zu viel Energie. . Wasserkocher regelmäßig entkalken, sonst braucht er beim Erhitzen zu viel Energie.
. Ohne Schnellkochtopf geht künftig nichts mehr in der Küche: Der Schnellkochtopf verkürzt den Garvorgang. Durch den dicht schließenden Deckel baut sich im Inneren Druck auf. Das lässt die Temperaturen auf bis zu 120 Grad steigen, erklärt Krehl. Es empfiehlt sich, die Bedienungsanleitung des Herstellers vorher durchzulesen.
Im Schnellkochtopf kann man Speisen direkt in Flüssigkeit zubereiten, etwa Suppen, Eintöpfe, Hülsenfrüchte, Gulasch oder Rouladen. Auch das Dampfgaren ist möglich: Dabei füllt man den Topf mit etwas Wasser und legt Gemüse oder Kartoffeln in den dazugehörigen Siebeinsatz. Diese Variante ist zudem nährstoff- und aromaschonend, Achtung: Nicht alle Lebensmittel eignen sich für eine Zubereitung im Schnellkochtopf.
. Darauf achten, dass die Herdplatte kleiner ist als der Topf.
. Die Angabe zum Vorheizen des Backofens kann man getrost ignorieren. Das Vorheizen des Backofens ist bei neueren Öfen normalerweise nicht nötig – 20 Prozent Energie können so eingespart werden. Dass Rezeptentwickler diese Angabe trotzdem immer noch machen, liegt daran, dass sie so das Gelingen des Gerichts garantieren wollen. Es lohnt sich, sich beim Backen auf das eigene Gefühl zu verlassen.
. Mit Umluft lässt sich viel Energie sparen. Insbesondere beim Plätzchenbacken in der Vorweihnachtszeit nicht jedes Blech einzeln backen, sondern den Herd auf Umluft schalten und so drei Bleche auf einmal backen. . Ein Ofengericht schaltet in der Strom-Berechnung schlechter ab: Für die Energiebilanz in der Küche ist die Zubereitung des Essens auf dem Herd sparsamer. Sie benötigt viermal weniger Energie als der Ofen. . Wer einen Balkon oder Garten hat, kühlt im Winter gerne seine Lebensmittel draußen. Doch Vorsicht. Wenn der Kühlschrank zu leer ist, braucht er mehr Energie.
. Energie lässt sich auch bei geschickter Essensplanung sparen. Beispielsweise wenn man das Gefriergut bereits am Vortag aus der Kühltruhe nimmt und dieses im Kühlschrank auftauen lässt. . Lauwarme Essensreste niemals sofort zur Aufbewahrung in den Kühlschrank stellen. Der Kühlschrank bräuchte so mehr Energie, um die Kälte wiederherzustellen.
. Öffnungszeiten des Kühlschranks minimieren und niemals die Kühlschranktüre länger offen stehen lassen.
. Vorkochen ist gut für die Haushaltskasse. Einmal kochen, zweimal essen. Viele Gerichte lassen sich gut einfrieren oder am nächsten Tag mit in die Arbeit nehmen. So muss man nicht auf die Schnelle in der Mittagspause einen überteuerten Snack zu sich nehmen.
. Reste verwerten: Aus den Schalen von Karotten, Sellerie etc. lässt sich eine kräftige Gemüsebrühe kochen. Viel zu schade zum Wegwerfen. Außerdem stecken die meisten Vitamine direkt unter der Schale.
. Schon beim Einkaufen lässt sich bares Geld sparen: Immer zur saisonalen Ware greifen. So wie es sich auch lohnt, einen Einkaufszettel zu schreiben. Das schützt vor Impulsivkäufen, die ganz schön ins Geld gehen können. . Fertig abgepackter Salat ist zwar praktisch genauso wie die bereits geschälte Ananas oder Mango. Aber der Kunde zahlt dabei ordentlich drauf. Die Ware ist wesentlich teurer als die ganze Frucht. Außerdem sind die vielen Plastikverpackungen nicht gut für die Umwelt.
. Einen Trick, den schon unsere Großmütter kannten. Der aber völlig in Vergessenheit geriet und beim Reiskochen viel Energie spart:
Reis waschen und ihn im geschlossenen Topf einmal auf dem Herd aufkochen lassen. Ein Teil Reis auf zwei Teile Wasser, mit etwas Salz würzen. Sobald der Reis einmal aufgekocht ist, diesen in ein Küchenhandtuch und eine Wolldecke wickeln und ihn unters Federbett packen. Das ersetzt jede Wärmflasche.
Außerdem ist der Reis noch Stunden später heiß und sofort servierfertig.