Von der Eismeerküste an den Isarstrand

von Redaktion

GÄNSE IN BAYERN

>> Graugans Graugänse sind die Stammform unserer Hausgänse. Die in Mitteleuropa beheimatete Westliche Graugans wurde bei uns komplett ausgerottet. Erst in den 1970er-Jahren wurde sie wieder angesiedelt. >> Kanadagans Sie ist die größte Gänseart der Welt. Schon zwischen den Weltkriegen lebten Kanadagänse im Schlosspark Nymphenburg, überlebten den Zweiten Weltkrieg aber nicht. 1955 wurden sie wieder dort angesiedelt und stellten damit die älteste durchgehend bestehende Brutpopulation von Gänsen in Deutschland dar. >> Weißwangengans Die schwarz-weiße Färbung an Kopf und Hals erinnert ein wenig an die traditionelle Tracht katholischer Nonnen, daher auch der weitere Name Nonnengans. Die Weißwangengans brütete früher ausschließlich an der russischen Eismeerküste. Seit den 1970er-Jahren zählt sie zu den Brutvögeln Mitteleuropas. >> Streifengans Sie stammt ursprünglich aus Asien. Die Zugroute der Ursprungspopulation führt zweimal im Jahr über den Himalaja. Da staunt der Everest-Besteiger, wenn in 9000 Meter Höhe Gänse über ihn hinwegziehen. Kleine Populationen in Mitteleuropa, so auch die einzige Brutpopulation Bayerns in München, gehen auf die Haltung als Parkvögel zurück. >> Brandgans Der Name täuscht – der hübsche Vogel ist eigentlich keine Gans, sondern gehört zu den sog. Halbgänsen. Meistens trifft man sie an der Küste an. In Bayern gibt es nur wenige Brutpaare, Tendenz steigend. >> Rostgans Erst seit den 1990er-Jahren ist der Vogel Neubürger in Bayern. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Asien und Südeuropa. Die zierlichen Halbgänse tragen ein rostrotes Gefieder, das Männchen dazu einen schicken, schwarzen Halsring. >> Nilgans Sie war ursprünglich in Afrika beheimatet und kam als Ziervogel nach Westeuropa. Mittlerweile sind Brutpaare auch in Bayern anzutreffen, Tendenz zunehmend. >> Buchtipp Das große Buch der Gänse. Von sozialen Wesen und rastlosen Wanderern. H. Kruckenberg / A. Kölzsch / J. H. Mooij / H.-H. Bergmann. Aula-Verlag, 256 Seiten, 29,95 Euro. Oskar und Magdalena Heinroth erbrüteten 1924 zwei Graugänseküken, die sofort auf sie geprägt waren. Etwas, was Konrad Lorenz später weltberühmt machte. Auch die vier Autoren des Buches sind fasziniert von den „von Tradition geprägten Lebewesen, die dem Menschen besonders nahestehen.“ Ein unterhaltsames Buch, das auch aufzeigt, wie Gänse und Landwirtschaft miteinander leben können. Per QR-Code werden Gänsestimmen hörbar und Zugwege sichtbar.

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