Leiden Patienten unter chronischer Verstopfung, Schluckstörungen, Übelkeit oder Erbrechen, kann eine gastrointestinale Motilitätsstörung dahinterstecken.
Häufig sind ältere Menschen von dieser Verdauungsstörung betroffen. Mit zunehmendem Alter degeneriert das sogenannte enterische Nervensystem (ENS) für wichtige Bewegungsabläufe im Magen-Darm-Trakt. Es besteht aus einem Nervengeflecht innerhalb der Darmwand, das weitgehend unabhängig die Bewegung des Darms bei der Verdauung regelt. Auch Autoimmunphänomene nach Virusinfektionen, neurologische oder rheumatische Erkrankungen, Operationen oder Ernährungsgewohnheiten können hinter dieser Störung stecken. Experten der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V. sehen die perorale endoskopische Myotomie (POEM) als Behandlungsmöglichkeit. Sie kommt insbesondere für Patienten mit einer Form der Motilitätsstörung der Speiseröhre (Achalasie) infrage.
Dabei verschafft sich der Arzt Zugang zum betroffenen Schließmuskel über das Bindegewebe zwischen den Schichten von Schleimhaut und Muskulatur. Die Entwicklung geht noch weiter: So könnten mithilfe der Technik Stammzellen in den Muskel injiziert werden, die dessen Funktion wiederherstellen oder Schrittmacher, bei der die Implantation der Elektroden bisher nur chirurgisch möglich sei. Die endoskopische Tunneltechnik wird bereits bei der der Entfernung von frühen Tumoren in der Speiseröhre eingesetzt.