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Zahnfleischbluten: Trotzdem putzen Längere Wartezeiten in der Nuklearmedizin Münchner sind seltener herzkrank

von Redaktion

Morgens und abends im Bad stecken viele Patienten in einem Dilemma: Sobald sie zur Zahnbürste greifen oder Zahnseide vorsichtig in die Zahnzwischenräume einfädeln, beginnt ihr Zahnfleisch zu bluten. Oft verzichten die Betroffenen dann ganz darauf, die entsprechenden Stellen weiter zu putzen – aus Angst, sie könnten ihr Problem noch verschärfen. Doch diese Zurückhaltung ist ein großer Fehler. „Denn der Auslöser für chronisches Zahnfleischbluten ist sehr häufig Parodontitis“, warnt der Zahnmediziner Professor Hannes Wachtel von der Implaneo Dental Clinic.

Bei Parodontitis siedeln sich aggressive Bakterien in sogenannten Zahntaschen zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel an. Und wenn man diese Erreger nicht bekämpft, können sie sich schneller vermehren und im Mund ausbreiten. Die Crux dabei: „Parodontitis kann nicht nur im Mund schwere Schäden verursachen, sondern überall im Körper“, warnt Prof. Wachtel. „Denn über die Blutbahnen können die Bakterien in den gesamten Organismus gelangen und dort Entzündungsprozesse in Gang setzen.“

So belegen wissenschaftliche Studien, dass Parodontitis Herz-Kreislauf-Erkrankungen befeuern kann. Wer daran leidet, hat beispielsweise ein doppelt so hohes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, auch können die Herzklappen in Mitleidenschaft gezogen werden. Zudem gilt Parodontitis als Risikofaktor für andere ernste Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma.

Weltweit sechs Forschungsreaktoren produzieren Radionuklide, die für die nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie notwendig sind. Durch einen technischen Ausfall des belgischen Forschungsreaktors, der mit Wartungsarbeiten in den anderen Kernreaktoren zusammenfällt, droht jetzt im November ein kurzfristiger Engpass bei den Radionukliden. Der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) weist darauf hin, dass sich Patienten in Deutschland auf Terminverschiebungen und längere Wartezeiten in der Nuklearmedizin einstellen müssen.

In der bayerischen Landeshauptstadt ist die Häufigkeit der koronaren Herzkrankheit (KHK) am niedrigsten. So waren laut einer AOK-Auswertung 5,5 Prozent aller Münchner ab 30 Jahren von einer KHK betroffen. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 8,3 Prozent.

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