München – Hautausschlag, starker Juckreiz und trockene Haut sind die typischen Anzeichen für Neurodermitis. Diese Hauterkrankung ist chronisch, nicht ansteckend und trifft eines von zehn Kindern. So wie etwa Christian Schmidt (29), der sich von Hautarzt Dr. Christoph Liebich behandeln ließ.
„Ich komme ursprünglich aus Frankfurt und hatte dort schon sehr gute Erfahrungen mit einer Lichttherapie gemacht, die mich für zehn Jahre vor weiteren Schüben bewahrt hat“, erzählt der 29-Jährige. Als er dann nach München zog, bekam er im Jahr 2019 einen enorm starken Schub, seine Haut entzündete sich stark. „Meine ehemalige Hautärztin aus Frankfurt gab mir den Tipp, mir in München einen Arzt zu suchen, der auch die Kombination aus Bade- und Lichttherapie anbietet“, erzählt er. So fand er Dr. Christoph Liebich, der in seiner Praxis Dermazent im Stadtzentrum die entsprechenden Geräte für die Photo-Sole-Therapie hat und mit dieser Therapieform viel Erfahrung hat.
„Dank der synchronen Balneophototherapie kann man Patienten belastende Medikamente wie etwa Cortison ersparen“, sagt Dr. Liebich. Die Kosten einer Therapie mit 35 Behandlungen werden von den Krankenkassen übernommen. „Allerdings kann man die Therapie sinnvoll nur in der dunklen Jahreszeit machen, da die Patienten während der Behandlung, die sich meist über Wochen erstrecken kann, Sonnenbäder vermeiden sollten“, sagt Dr. Liebich.
Balneophototherapie ist eine kombinierte Behandlung aus Salzwasserbad und gezielt ausgewählter, sonnenähnlicher UV-Bestrahlung, erklärt Dr. Liebich: „Das gesamte Spektrum an schädlichen UVB-Strahlen wird jedoch herausgefiltert.“ Die Therapie hilft bei verschiedenen chronischen Hauterkrankungen, neben Neurodermitis zum Beispiel auch bei Schuppenflechte (Psoriasis), Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Ichthyosis vulgaris (Fischhaut-Erkrankung). Salzwasser wirkt keimabtötend an der Haut. Das Baden in ihm macht die Bestrahlung wesentlich effektiver, da die Haut stärker quillt als bei Leitungswasser und so lichtdurchlässiger wird.
„Menschen, die an Neurodermitis leiden, sind Schmerzen gewöhnt“, sagt Patient Christian Schmidt. Auch ein Bad in dem Solewasser sei – je nach Phase der Neurodermitis – zunächst nicht immer angenehm. „Aber man weiß ja, wofür man es macht.“ Bei dem 29-Jährigen hat die Therapie, die er im vergangenen Winter über mehrere Wochen machte, einen durchschlagenden Erfolg gebracht: „Ich bin befreit und symptomfrei, eine der größten Erleichterungen ist, dass ich wieder nachts durchschlafen kann“, sagt der 29-Jährige.
„Voraussetzung für die Behandlung ist, dass es keine offenen Stellen an der Haut gibt“, erklärt Dr. Liebich. Auch dem Solebad zugesetzte Mineralien – unter anderem Magnesium, Natrium, Kalium, Selen, Strontium und Jod – tragen zur Heilwirkung bei, indem sie beispielsweise die Entzündungen hemmen und so heilen helfen. Ein Bad dauert mindestens 20 Minuten, die Behandlung erfolgt mehrmals wöchentlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen – wie lange, hängt ganz von der Schwere der Erkrankung und den Bedürfnissen des einzelnen Patienten ab, erklärt Dr. Liebich. Nach sechs Monaten kann die Behandlung bei Bedarf wiederholt werden. Dies ist bei Patient Christian Schmidt aber nicht notwendig. Er hat übrigens einen Tipp, wie Menschen, die zu Neurodermitis neigen, die trockene Heizungsluft im Winter abmildern können: „Es hilft, ein nasses Handtuch auf die Heizung zu legen.“