Speziell für Arthrose-Patienten ist dies eine Nachricht, die Hoffnung macht: Eine hochenergetische Fortentwicklung der bereits seit vielen Jahren etablierten Magnetfeldtherapie kann diese leidgeprüften Patienten nachhaltig von Schmerzen befreien – und somit den Einsatz eines Kunstgelenkes deutlich verzögern oder vielleicht sogar verhindern. Wie die neue EMTT-Technik funktioniert und welche Erfolge sie bei seinen Patienten Michaela Faßnacht (68) und Markus Huber (53) erzielte, erklärt Prof. Dr. Peter Diehl, Orthopäde und Unfallchirurg im Orthopädiezentrum München Ost OZMO in Haar.
Zu den Anwendungsgebieten zählen neben degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose in Hüfte, Knie oder Schulter auch die Schmerztherapie sowie die Behandlung von Sehnenentzündungen, Sportverletzungen und die Beschleunigung der Heilung von Knochenbrüchen. Bei einer Arthrose nutzt sich die schützende Knorpelschicht der Knochen eines Gelenkes zunehmend ab. Ist sie zerstört, trifft die Stoßbelastung der Gelenkknochen hart aufeinander und führt oft zu einer Entzündung der Gelenkkapsel und des Knochens. Die Folge: Heftige Schmerzen, wie Patientin Michaela Faßnacht (siehe unten) sie lange ertragen hat. Sprechen konservative Behandlungsmethoden nicht mehr an, bleibt als letzte Option zurzeit oft nur noch der Gelenkersatz. An diesem Punkt kommt die Extrakorporale Magnetotransduktions-Therapie – EMTT genannt– ins Spiel. EMTT ist eine offiziell anerkannte Therapie, die aus der Schweiz stammt und erst 2020 auf den Markt kam. Sie gehört somit noch nicht zum gängigen Standard der Therapieangebote. Die Behandlung wird von den privaten Krankenkassen bereits übernommen. Gesetzlich Versicherte müssen die Behandlungskostenvon 75 Euro pro Sitzung leider noch selbst bezahlen. Doch offensichtlich hat diese Technik Potenzial. Der Orthopäde und Unfallchirurg Professor Dr. Peter Diehl arbeitet seit Mai dieses Jahrs mit EMTT. Und war überrascht: „Wir haben damit bereits in der Erprobungsphase erstaunliche Behandlungserfolge erzielt.“ EMTT gehört jetzt zu seinem festen Therapieangebot. Das Verfahren unterscheidet sich von anderen Formen der Magnetfeldtherapie durch höhere Schwingungsfrequenz und Magnetfeldstärke: „Die Impulsintensität übertrifft die des Erdmagnetfeldes um das Tausendfache und dringt bis zu 20 Zentimeter tief ins Gewebe ein. So erreicht sie ihre klinische Wirksamkeit“, so Prof. Diehl. „Die Impulse erzeugen Stromfelder an den Zellmembranen und wirken direkt auf den Stoffwechsel der beschädigten Zelle.“ Geheilt wird Arthrose damit natürlich nicht: „Wir wissen aber, dass es mittlerweile viele Patienten gibt, die auch mit fortgeschrittener Arthrose beschwerdefrei laufen, solange sie keine Entzündung im Knochen haben. Daraus leitet sich die große Chance ab, dass die Heilung der Knochenentzündung wieder in eine länger anhaltende, schmerzfreie Phase mündet.“ Erste Studien aus Asien zeigen nach Diehls Einschätzung ermutigende Ergebnisse.