Allershausen/Dachau – In der Schmerztherapie kommen eine Vielzahl von Therapieformen zur Linderung anhaltender Schmerzzustände zum Einsatz. Darunter auch solche, die auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken. Jetzt profitiert davon Michael Armbrüster aus Allershausen, der dank der Behandlung von Chefärztin Dr. Madlen Lahne im Helios Amper-Klinikum Dachau jetzt Weihnachten schmerzfrei zu hause verbringen kann.
Michael Armbrüster ist Bananenreifemeister. Er sorgt dafür, dass exotisches Obst das ganze Jahr über genussreif in unseren Supermarkt-Regalen landet. Der Job ist anspruchsvoll, immer wieder auch mit Stress verbunden. Mitte des Jahres erkrankt Michael Armbrüster an Herpes Zoster, auch bekannt als Gürtelrose. „Die Schmerzen waren unerträglich“, erinnert er sich. „Ich habe einen Arzt nach dem andern aufgesucht, aber es wurde einfach nicht besser.“ Schließlich wird dem 58-Jährigen die Schmerztherapie im Helios Amper-Klinikum Dachau empfohlen. Dort wird er stationär aufgenommen und beginnt bei Chefärztin Dr. Madlen Lahne und ihrem Team eine multimodale Schmerztherapie. „Das war ein absoluter Glücksgriff“, stellt Armbrüster rückblickend fest.
„Die Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter“, erklärt Dr. Lahne und ergänzt: „Unabhängig davon begünstigen Stress und ein geschwächtes Immunsystem das Auftreten.“ Bei der Krankheit handele es sich um ein virusbedingtes Nervenschmerzsyndrom. Bei zehn bis zwanzig Prozent der Betroffenen stelle sich der Verlauf kompliziert und hartnäckig dar. Da seien viel Fingerspitzengefühl und Geduld wichtig für eine erfolgreiche Behandlung, so die Chefärztin.
„Hier im Schmerzzentrum wollen wir den Betroffenen eine gute Schmerzkontrolle und eine schmerzunabhängige Lebensgestaltung zurückgeben“, erklärt Dr. Lahne. Dabei sei neben medikamentöser und Bewegungstherapie auch das Erlernen von Verhaltensweisen für einen günstigeren Umgang mit Schmerzen im Alltag wichtig. Michael Armbrüster empfiehlt Dr. Lahne darüber hinaus die Anwendung eines sogenannten Chilipflasters. „Das Capsaicin aus der Chilifrucht inaktiviert die Schmerzrezeptoren auf der Haut“, erklärt sie. Gerade bei Gürtelrose sei das ein gut verträgliches, wirksames Therapiemittel. Die Anwendung des Pflasters dauere eine Stunde, die Wirkung halte etwa neunzig Tage an, so die Chefärztin. Michael Armbrüster war zunächst skeptisch. „Ich konnte mir das nicht so richtig vorstellen, aber am Ende hat es die Therapie sehr gut ergänzt“, sagt er.
Seinen stationären Aufenthalt kann Michael Armbrüster noch vor Weihnachten beenden. Bis zur vollständigen Genesung wird es noch etwas dauern, aber die ersten Schritte auf dem Weg dorthin sind gemacht. „Vor einigen Wochen hätte ich nicht damit gerechnet, überhaupt Weihnachten feiern zu können“, erinnert er sich.