„So retteten die Ärzte meinen Fuß“

von Redaktion

Diabetiker drohte Amputation: Wie eine kurze OP auch vielen anderen Patienten helfen kann

VON DORITA PLANGE

Im letzten Winter verlor René Hofmann (67) draußen im Schnee einen Schuh. Ohne den Hinweis des Freundes hätte er dieses Missgeschick gar nicht bemerkt. Denn der mittlerweile pensionierte Mitarbeiter der Wacker-Chemie in Burghausen ist seit 15 Jahren Diabetiker und entwickelte in der Folge eine Polyneuropathie – eine massive Nervenschädigung in beiden Füßen. Darum spürt er weder Kälte noch Wärme noch Schmerz. Eine große Gefahr, die ihn beinahe einen Fuß gekostet hätte. Und ein Schicksal, dass er mit vielen Diabetikern teilt.

Das Gefühl setzt bei René Hofmann erst oberhalb der Knöchel wieder ein. Die kleinste Verletzung kann ihm gefährlich werden, weil er nicht spürt, wenn sie nicht heilt und sich entzündet. Vor vier Jahren ist ihm genau das passiert: „Mein rechter Fuß verfärbte sich gelblich, meine entzündeten Zehen leuchteten feuerrot.“ Der Hausarzt schickte ihn sofort zum Gefäßchirurgen. Der schnitt den schwerst entzündeten Vorderfuß auf und ließ den Eiter ab. Doch die Wunde heilte nicht mehr. Schwimmen, Fahrrad fahren, kilometerweite Spaziergänge über die Felder mit seinem Hund Kenny – „das war alles vorbei. Ich konnte praktisch gar nichts mehr und saß nur noch herum. Es war wirklich deprimierend.“ Zumal die Aussichten düster schienen: „Ich hatte schon zwei Zehen verloren. Man sagte mir, ich müsste mich zeitnahe auf eine Amputation des gesamten rechten Vorderfußes einstellen.“

Anfang September dieses Jahres schickte ihn eine Ärztin dann ins Fachzentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie in der Schön Klinik München in Harlaching zu Prof. Alexander Mehlhorn. Rückblickend sagt Renè Hofmann: „Mein Glückstag. Da war ich genau zur rechten Zeit am richtigen Ort bei dem richtigen Mann.“ Denn Prof. Mehlhorn erkannte das wahre Problem: Eine Fußfehlstellung, die ständig Druck auf den Fußballen ausübte.

Am 7. September wurde Renè Hofmann in der Schön Klinik operiert. Dabei handelte es sich um eine Achsenkorrektur des Knochens (siehe unten). Nach wenigen Minuten war schon alles vorbei. In den ersten Tagen nach der OP war Renè Hofmann noch sehr vorsichtig. Doch Prof. Mehlhorn ermutigte ihn zu laufen. Nach drei Wochen durfte der 67-Jährige den Fuß wieder voll belasten. Er läuft jetzt in orthopädischen Schuhen aus weichem Hirschleder mit ganz speziellen Einlagen. Die wiederhergestellte Anatomie seines Fußes erlaubt es ihm nun, den Fuß wieder gleichmäßig zu belasten. Und damit das Risiko zu minimieren, erneut Druckstellen am Ballen zu verursachen.

Bei der Abschlussuntersuchung am 28. Oktober – nur sechs Wochen nach der OP – gab es wohl keinen glücklicheren Patienten. Denn Prof. Mehlhorn teilte ihm mit: „Die Wunde ist trocken und verheilt.“ Der 67-Jährige wird jetzt daheim im Klinikum Altötting in enger Kooperation mit Prof. Mehlhorn weiterhin behandelt. Er muss seine Füße sehr gut pflegen und sie täglich auf kleine Wunden checken. Radeln, schwimmen und schöne lange Wanderungen mit Frau und Hund sind jetzt kein Problem mehr: „Nach vier langen Jahren ist die Qual nun endlich vorbei. Ich bin Professor Mehlhorn unglaublich dankbar.“

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