IN SÜDSCHWEDEN: DAS GOTLAND-PONY
>> In prähistorischer Zeit hatte das heutige Polen eine Landverbindung nach Bornholm und Gotland, die damals keine Inseln waren. Erst zwischen 6800 bis 4500 v. Chr. entstanden Inseln. Bis dahin konnten Tiere zuwandern. Gotland-Ponys sehen dem Tarpan erstaunlich ähnlich, der in den Steppen Russlands lebte. Das Gotland-Pony ist durch die isolierte Haltung fast ohne Fremdblut geblieben. Anfangs liefen die Ponys frei herum, der Bestand war ausreichend, um Inzucht zu vermeiden. Einige Bauern fingen die Wildpferde ein, zähmten sie für die Landwirtschaft. Ab 1859 wurde dann alles anders: Man rodete die Wälder für Ackerland und Weiden. Die Bauern sahen in den Ponys Schädlinge. Sie wurden eingefangen und aufs Festland verkauft. Und einigen dämmerte, dass dieses Ponys aussterben könnten – wie das Öland-Pony. Ein Gutsbesitzer gründete in den 1880er-Jahren ein Ponygestüt. Aber damit ließ sich kein Geld machen. Ein weitere Pferdefan kaufte die restlichen 72 Pferde, machte bis 1922 weiter – übrig waren sieben Stuten, ein zweijähriger Hengst und sechs Fohlen. Weil es ein Inzuchtproblem gab, kreuzte man in den 1950er-Jahren zweimal Welsh-Ponys ein. Auf der Ljosta-Heide auf Gotland leben noch 30 Stuten im Wald, aber eingezäunt. Im Mai, Juni ist ein Hengst dabei, meist für drei Saisonen, dann kommt wegen der Genetik ein anderer. Heute schlägt die Stunde der Gotländer bei Trabrennen im Sulky – sie zählen zu den am schnellsten trabende Ponyrassen der Welt! >> Das Gotland-Pony Zwischen 115 und 130 cm groß; rund 6000 Tiere weltweit (vor allem in Skandinavien, ein paar Exemplare werden in Belgien und Frankreich gehalten. In den USA gibt es sogar einen Gotland Pony Club.