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Das bedeuten die Leberwerte

von Redaktion

Bei den Leberwerten gibt es zwei Hauptgruppen, erklärt Prof. Brigitte Mayinger: „Es gibt einmal Leberwerte, die einen Hinweis darauf geben, wie die Leberzellen arbeiten. Das sind die sogenannten Transaminasen, also verschiedene Proteine, Enzyme oder Biokatalysatoren, die in Lebewesen bestimmte biochemische Vorgänge auslösen. Hier gibt es die Untergruppen GOP und GPT. Diese beiden Stoffe geben Hinweise über Leberzellfunktionsstörungen. Sie sind zum Beispiel erhöht bei einer Virushepatitis beziehungsweise bei Erkrankungen, wo die Leberzelle selber leidet“, erklärt Prof. Mayinger.

Dann gibt es noch eine zweite Hauptgruppe, das sind die Cholestaseparameter. „Hier untersucht man, wie gut der Abtransport der Galle über die Leberzellen in den Dünndarm funktioniert“, erklärt Prof. Mayinger. Hierbei sind insbesondere wichtig die sogenannte alkalische Phosphatase (AP) und die Gamma-Glutamyltransferase (gamma-GT).

Und dann gibt es noch als Drittes das Billirubin. Das ist der Gallenfarbstoff, und auch dieser ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Leberfunktion.

Wenn einer oder mehrere Werte Abweichungen vom Normalwert aufzeigen, geht der Arzt den Ursachen auf den Grund. Wie das geschieht, ist abhängig von den jeweiligen Werten. „Ist zum Beispiel das Gamma-GT erhöht, würde ich zunächst per Ultraschall untersuchen und schauen, ob die Patientin oder der Patient Gallensteine oder Gallengrieß hat, zudem ist es wichtig, sich anzuschauen, welche Medikamente der Patient einnimmt“, sagt Prof. Mayinger.

Sind die Transaminasen erhöht, kann dies an zu hohem Alkoholkonsum liegen, erklärt Prof. Mayinger. Hierbei ist es entscheidend, wie viel Alkohol konsumiert wurde und über welchen Zeitraum. „Viele vertragen den Alkohol über eine längere Zeit und plötzlich kippt das Ganze, weil die Leber aufrechnet (Menge an konsumierten Alkohol mal Zeit) und dann steigen ganz plötzlich die Leberwerte“, erklärt Prof. Mayinger. Aber auch eine Hepatitis kann zu erhöhten Transaminasen führen, ebenso Medikamente. In seltenen Fällen sind auch Autoimmunerkrankungen der Leber die Ursache.  svs

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