„Das Patientenhaus ist für mich wie ein sicherer Hafen“

von Redaktion

Die zwei Unikliniken, Lebensmut und die Bayerische Krebsgesellschaft betreiben eine zentrale Anlaufstelle

München – Am Samstag ist Weltkrebstag. Diesen Termin nahmen die Verantwortlichen des Tumorzentrums München in der vergangenen Woche zum Anlass, für das Patientenhaus des Tumorzentrums München, genannt Cancer Comprehensive Center (CCC), zu werben. Es ist eine zentrale Anlaufstelle für Beratung und Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige und wurde am 26. April vergangenen Jahres eröffnet.

„Für mich ist das Patientenhaus ein Ort der Ermutigung, ein sicherer Hafen“, sagt Patientin Anette Reisinger bei der Pressekonferenz. Sie sei sehr froh, dass ihr ihr behandelnder Arzt – Prof. Arnold Trupka vom Klinikum Starnberg – die Empfehlung gab, das Patientenhaus an der Pettenkoferstraße 8a in München zu besuchen. .

„Wir sind sehr stolz darauf, was das Patientenhaus leistet“, sagt Professor Julia Mayerle, Gastroenterologin am Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) und Mitglied des Vorstands des Vereins Lebensmut: „Im Patientenhaus gibt es da, was im Klinikalltag leider oft fehlt, und zwar die Zeit, auf den Patienten einzugehen“, sagt Prof. Mayerle.

Krebspatientin Anette Reisinger ergänzt, dass sie sich sehr gut aufgehoben gefühlt habe im Patientenhaus. „Wenn man Krebs hat, dann fällt man irgendwie heraus aus der Gesellschaft, man kann zwar die Therapiefolgen kaschieren, sich beispielsweise eine Perücke aufsetzen, aber innerlich fühlt man sich dennoch irgendwie anders, als würde man nicht mehr in die normale Gesellschaft hineinpassen“, sagt sie. Und erzählt weiter: „Zum Patientenhaus dagegen kann man kommen, so wie man gerade ist, und passt immer hinein.“ Ihr habe es sehr geholfen, dass sie dort Ansprechpartner zu allen Fragestellungen fand. Die beiden Münchner Unikliniken – die der Technischen Universität (TU) und der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU), die bayerische Krebsgesellschaft und der Verein Lebensmut arbeiten dort zusammen.

Zum Vorteil für die Patienten, da auch zu Themen beraten wird, die ansonsten gerne auch mal totgeschwiegen werden. Die beiden Leiter des CCC, Prof. Hana Algül von der TU und Prof. Volker Heinemann von der LMU, betonten, wie bereichernd die Zusammenarbeit sei. Nicht nur zu medizinischen Fragestellungen, auch zu psycho-onkologische und anderen wird im Patientenhaus intensiv beraten. „Wichtig ist zum Beispiel auch die sozialmedizinische Beratung“, betont Prof. Heinemann und erklärt: „Krebs bedeutet finanzielle Sorgen. Im Patientenhaus gibt es Beratung auch zu ganz konkreten Dingen, wo man etwa einen Schwerbehindertenausweis bekommt“, sagt Prof. Heinemann.

Auch für die Angehörigen gibt es wichtige und niederschwellige Angebote, betont Prof. Julia Mayerle: „So kann man den Angehörigen die Grundangst nehmen, zum Beispiel auch zum Thema Vererblichkeit, und sie aktiv aufklären in Bezug auf Präventionsuntersuchungen und Vorsorge.“

Julia Demmelhuber, Koordinatorin des CCC Patientenhauses, wies auch auf viele für Patienten geplante Veranstaltungen hin: So gibt es Patientenforen und Online-Fragestunden für Patienten zu verschiedenen Themen:

. Am 15. Februar gibt es von 16 bis 17 Uhr eine Online-Fragestunden zum Thema Immuntherapie.

. Am 29. März gibt es von 16 bis 17 Uhr eine Patientenfragestunde zum Thema: „Neue Erkenntnisse in der Behandlung von Gallenwegstumoren“.

. Am 27. April gibt es von 17 bis 18.30 Uhr ein Patientenforum zum Thema: „Diagnose Krebs – Rechte und Pflichten von Patienten“.

. Am 25. Mai gibt es von 16 bis 17 Uhr eine Online-Patientenfragestunde zum Thema. „Nebenwirkungen diagnostischer Maßnahmen bei Krebspatienten“.

. Am 29. Juni können Patienten online zwischen 16 und 17 Uhr Fragen stellen zum Thema: „Chemotherapie – Arten, Ablauf und Nebenwirkungen“.

. Am 29. Juli gibt es zwischen 17 und 18.30 Uhr ein Patientenforum zum Thema: „Präzisionsonkologie für alle – Realität oder Zukunftsmusik?“

Mehr Informationen

finden Sie im Internet unter der Adresse www.ccc-muenchen.de unter der Rubrik Patienten.  svs

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