Werden Frauen von Migräneattacken heimgesucht, passiert das häufig kurz vor oder während der Monatsblutung. Ein Forschungsteam der Charité-Universitätsmedizin Berlin hat jetzt eine mögliche Erklärung dafür gefunden. Der im Fachmagazin „Neurology“ veröffentlichten Studie zufolge bilden betroffene Frauen während der Menstruation besonders große Mengen an CGRP. Das ist „eine körpereigene Substanz, die bei Migräne vermehrt ausgeschüttet wird und die Blutgefäße im Gehirn stark erweitert. Dadurch entsteht eine Entzündungsreaktion, die einer der Gründe für die starken Kopfschmerzen bei Migräne sein könnte“, erklärt Dr. Bianca Raffaelli, die die Studie geleitet hat. Dieser Botenstoff trägt entscheidend zur Entstehung einer Migräne bei. Frauen sind dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer. Besonders zahlreiche und heftige Attacken erleben sie auch bei Eintritt in die Wechseljahre. Dagegen verbessern sich die Symptome in vielen Fällen während der Schwangerschaft. Auch mit Abschluss der Menopause werden die Migräneattacken seltener. „Aus dem Tiermodell haben wir Hinweise, dass Schwankungen von weiblichen Hormonen – insbesondere von Östrogen – zu einer verstärkten Freisetzung des Entzündungsbotenstoffs CGRP im Gehirn führen“, erklärt Raffaelli.
Schon eine einzige Nacht ohne Schlaf genügt: Ein Team von Wissenschaftlern aus Dänemark, der Schweiz, den USA, China und Deutschland hat in einer neuen Studie herausgefunden, dass danach das menschliche Gehirn älter erscheint. Bei den 134 jungen, gesunden Teilnehmern zeigen Aufnahmen des Gehirns Veränderungen, die typischerweise erst bei ein bis zwei Jahre älteren Menschen auftreten. Die gute Nachricht: Ein anschließender Erholungsschlaf macht die Veränderungen rückgängig. Die Studie unter Federführung von Prof. David Elmenhorst vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrums Jülich zeigt auch, dass es nach nur teilweisem Schlafentzug keine signifikante Veränderung des Hirnalters gibt. Mithilfe von Algorithmen des Maschinellen Lernens, deren Trainingsgrundlage strukturelle Aufnahmen mit dem Magnetresonanztomografen (MRT) sind, lässt sich das „biologische“ Alter des Gehirns einer Person zuverlässig schätzen. Das kann sich jedoch vom „kalendarischen“ Alter der Person unterscheiden, etwa wenn Demenzerkrankungen das Gehirn vorzeitig altern lassen.