So kommen Sie wieder auf die Beine

von Redaktion

Die besten Mediziner-Tipps gegen Corona-Spätfolgen wie chronische Erschöpfung

VON CHRISTINE MERK

München/Gundelfingen – Die meisten Menschen überstehen eine Covid-Infektion ohne langwierige Folgen. Doch es gibt Patienten, die die Krankheit völlig aus der Bahn wirft. Sie klagen über chronische Müdigkeit, vor allem nach körperlicher Belastung, sind depressiv, überempfindlich gegen Licht und Lärm und können sich schlecht konzentrieren. Wenn diese Symptome nach überstandener Krankheit Monate anhalten, sprechen Mediziner vom Long-Covid-Syndrom.

Dr. Bernhard Dickreiter identifiziert in seinem Buch „Raus aus der chronischen Erschöpfung – Long Covid und das Chronic-Fatigue-Syndrom verstehen und lindern“ die Ursache für diese Langzeitfolgen: ein ausgeprägter Zell-energie-Mangel. Die Therapie gehört in ärztliche Hände. Begleitend kann aber jeder selbst etwas zu seiner Genesung beitragen. Dr. Bernhard Dickreiter gibt Tipps, wie die Selbstheilung unterstützt werden kann. Sein Ansatz: eine ganzheitlich-systembiologische Therapie. „Wir müssen den Zellen alles zuführen, was sie zum Leben brauchen“, sagt er. „Von dieser Therapie kann jeder nur profitieren.“ Er gibt wichtige Tipps, damit die Betroffenen wieder mehr Lebensqualität zurückbekommen.

Anti-entzündliche Ernährung

Eine Ernährungsweise wie die traditionelle mediterrane Kost oder die Logi-Kost wirkt anti-entzündlich. Das heißt: frisches Obst, Gemüse und Salat aus biologischem Anbau, kalt gepresste Lein-, Raps-, Nuss- oder Olivenöle, Eiweiß aus qualitativ wertvollem Fleisch und Fisch, kein Schweinefleisch, kein Alkohol und möglichst wenig Zucker. Bei der Logi-Ernährung bilden Gemüse, Obst und wertvolle Pflanzenöle das Fundament der Pyramide. Auf der zweiten Stufe stehen Eiweiße – also Fisch, Milchprodukte, Eier und Fleisch. Auf der dritten Stufe stehen Kohlenhydrate wie Brot und Mais. Nur selten sollten Weißbrot und Süßes gegessen werden.

Am besten stilles Wasser trinken

Nicht nur die Menge macht’s, sondern auch die Qualität. Zwei bis drei Liter täglich sollten es sein, möglichst reines Wasser oder Kräutertees, das Erste warm am Morgen auf nüchternen Magen. Sprudelndes Mineralwasser ist nicht die beste Wahl, um den Durst zu stillen, sagt Dr. Dickreiter. Denn es bringt den Säure-Basen-Haushalt durcheinander.

Intervallfasten hilft bei der Regeneration

Wenn dem Körper keine Nahrung zugeführt wird, regt dies die Zellen an, sich zu reinigen, zu regenerieren und zu erneuern. Dr. Dickreiter empfiehlt etwa zwei- bis dreimal pro Woche Intervallfasten nach der 8/16-Methode: Nahrungsaufnahme über acht Stunden, 16 Stunden fasten. Und zum Entgiften empfiehlt Dr. Dickreiter Zeolith-Pulver, das ähnlich wirkt wie Heilerde. Zeolith ist ein mikroporöses Tuffgestein. Wie ein Schwamm kann es Schadstoffe aufnehmen, die von der Leber in den Darm ausgeschieden werden. Im Gegenzug gibt es wertvolle Mineralien an den Körper ab.

Tageslicht hilft gegen schlechte Stimmung

Patienten mit dem Long-Covid-Syndrom haben aufgrund ihrer Beschwerden und Probleme verständlicherweise oft depressive Verstimmungen. Tageslicht kann diese lindern. Also raus an die Sonne – auch zum Ausruhen oder Entspannen.

Bewegung bewusst dosieren

Spazierengehen oder Radfahren an der frischen Luft kann beim Long-Covid-Syndrom positiv wirken. Dr. Dickreiter verweist aber auf die Belastungsintoleranz, die ein Leitsymptom des LCS ist. Körperliche Belastung kann bei den Betroffenen auch eine schwere Erschöpfung auslösen, die möglicherweise Tage und sogar Wochen anhält. Dr. Dickreiter rät deshalb: „Körperliche Belastung nur mit angezogener Handbremse und immer individuell angepasst.“

Die Erkrankung ernst nehmen

Und seine wichtigste Botschaft lautet: Die Betroffenen sollten auf einer sorgfältigen Diagnose bestehen und das Long-Covid-Syndrom ernst nehmen. Der Gesellschaft gibt er den dringenden Rat, die Betroffenen nicht leichtfertig in die Psycho-Ecke abzuschieben.

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