Ein Foto ist nicht mehr als ein winziger Ausschnitt aus unserer Welt. Nur ein Moment, der einen Wimpernschlag später schon Vergangenheit ist. Und dennoch weiß die festgehaltene Millisekunde Geschichten zu erzählen, die auch viele Jahre später noch Betrachter begeistern können. Wie in diesem prächtigen Bildband, in dem die besten Fotografen nicht nur die Schönheit des Globus feiern, sondern das pralle, unbändige und immer wieder verblüffende Leben auf ihm. Jedes der Bilder nimmt einen mit auf eine Reise ins Unbekannte – und Urkomische. Wenn der schlammverkrustete Büffel in Kenia ausschaut wie ein verwitterter Baum, die mittelamerikanische Jesus-Christus-Echse – nomen est omen – übers Wasser läuft und zwei Gottesanbeterinnen scheinbar freudig lachend vor der Kamera tanzen. Dass im Witzigen immer auch das Tragische verborgen ist, zeigt das Foto vom tropischen Fisch, der in einer achtlos ins Meer geworfenen Sardinenbüchse Zuflucht gefunden hat. Oder die Eisbärenfamilie, die am Rand einer Eisscholle balanciert. Oder der Ranger in Ostafrika, der von einem der nahezu ausgerotteten Spitzmaulnashörner liebkost wird. Augenblicke, die sich einem in die Netzhaut brennen und in denen all die Magie verborgen ist, die unsere Erde so einzigartig macht. Matthias Busch National Geographic – Die Welt in spektakulären Bildern Verlag National Geographic Deutschland, 368 S., ca. 200 Fotos, 22,5 x 27,1 cm, 39,99 Euro.