von Redaktion

VON MATTHIAS BUSCH

Nun also Hühner. Und Legebatterien. Und Bruderhähne, die neuerdings zwar überleben dürfen, aber nur 14 Wochen unter unwürdigen Bedingungen bis zu ihrer Schlachtung. Das Leid der Tiere, immer wieder ist es aufwühlendes Thema in den Alpen-Krimis unserer Mitarbeiterin Nicola Förg.

Das Henne-Ei-Problem verfolgt Förgs couragiertes Ermittler-Duo Irmi Mangold und Kathi Reindl in ihrem neuen Fall „Dunkle Schluchten“ aber auch im Sinne der vielen Fragen, vor denen sie nach dem Mord an zwei jungen Menschen stehen. Und deren Lösung sich in einer endlosen Reihe von immer neuen Verdächtigungen und Motiven zu verlieren scheint.

Der Restaurator Hannes Vogl liegt tot in einer Schlucht am Lago Maggiore, seine Kollegin Antonia stirbt in Oberammergau. Beide Körper innerlich zerstört von Glasfasern. Ins Blickfeld rückt die renovierungsbedürftige oberitalienische Villa des aalglatten Eierbarons Hubertus von Ebersheim, in der die beiden gearbeitet haben. Hat ein dort vermutetes, kostbares Fresko zu dem grausamen Tod der zwei geführt? Oder doch die üblen Machenschaften des kaltschnäuzigen Unternehmers, die nicht nur Tierschützer, sondern auch seine eigene Familie erzürnen? Abgründe der menschlichen Seele tun sich vor Irmi und Kathi auf. Statt weniger werden die Rätsel zahlreicher, bis am furiosen Ende der Fall zwar gelöst, aber nichts gut sein wird.

Eine düstere Geschichte verbunden mit einer veritablen Gesellschaftskritik, die einen angesichts der realen Zustände in der konventionellen Hühnerhaltung und der menschlichen Profitgier, die das Leiden der Tiere erst verursacht, das Fürchten lehrt.

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