von Redaktion

Wie Angst lähmt, quält und jeden Tag beherrschen kann, beschreibt die Autorin in diesem schonungslos offenen Roman anhand ihrer eigenen Geschichte. Sie erzählt, wie das Gefühl ihr immer wieder die Luft zum Atmen nimmt. Und dass sich die Angst nur schwer abschütteln lässt, wenn sie sich erst einmal eingenistet hat. Doch weil sie sich hinterfragen und analysieren lässt, besteht auch die Hoffnung, sich von ihr irgendwann befreien zu können.

Dies tut Kerstin Preiwuß, in dem sie sich – und die Leser – mit ihren Ängsten konfrontiert und auseinandersetzt. Ein Weg, der so vielschichtig ist wie das Gefühl selber: In Texten, Gedichten, Zitaten und Erinnerungen analysiert sie das Phänomen, das in den letzten Jahren, bedingt durch Pandemie und Ukraine-Krieg, das Leben von immer mehr Menschen beherrscht. Und Angst so zu einem neuen, wenig erfreulichen Begleiter im Alltag geworden ist – stets aufs Neue befeuert von der Sorge, dass es bald noch weitaus schlimmere Entwicklungen und es nirgends mehr einen sicheren Ort geben wird.

Ein mutiger Roman, weil die Autorin darin tiefe Einblicke in ihre geschundene Seele gewährt. Aber zugleich signalisiert, dass die Angst viele Menschen betrifft und man sich ihr nicht allein entgegenstellen muss. Nina Daebel

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