Bei der Explosion erwischte es vor allem die Rückseite von Katherynas rechtem Oberschenkel, der Knochen wurde auf einer Länge von zwölf Zentimetern zerstört. Zudem hatte die gewaltige Druckwelle einen multiresistenten Keim tief ins Gewebe gedrückt. Da gegen diesen Keim keine Antibiotika wirken, mussten Prof. Peter Biberthaler, Direktor der Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar, und sein Kollege Prof. Marc Hanschen das befallene Gewebe entfernen. Danach fixierten sie den Oberschenkelknochen. Um die fehlenden zwölf Zentimeter zu überwinden, wurde der obere Teil des erhaltenen Knochens durchtrennt und dann das abgetrennte Stück einen Millimeter nach unten gezogen. Der Knochen der jungen Frau bildete Gewebe, um zu heilen und den Spalt zu überbrücken. So wuchsen die zwei Stücke über Nacht wieder leicht zusammen. Da sie jeden Tag wieder einen Millimeter weiter auseinandergezogen wurden, waren nach 120 Tagen die fehlenden zwölf Zentimeter überbrückt. Der Knochen war also quasi im Körper der Patientin nachgezüchtet worden. Jetzt ist er mit einer Platte fixiert und soll nach und nach fester werden. Fotos: M. Götzfried (2), dpa (2) Klinik Jägerwinkel (1)