„Ich habe immer eine Schürze an, dann kann ich jederzeit in die Küche springen und loslegen“, verrät sie Tim Mälzer neulich bei der Koch-Show-Show „Kitchen Impossible“. In dieser Sendung treten zwei prominente Köche gegeneinander an. Diesmal darf sich Graciela Cucchiara neben dem TV-Koch am Herd beweisen. In München betreibt die Köchin einen stadtbekannten Feinkostladen.
Dass sie letztendlich unterliegt und sich Tim Mälzer zum Schluss fragt, ob er sich jetzt als „der beste argentinische Koch außerhalb Argentiniens nennen darf“, trübt die Stimmung der beiden nicht. Und das, obwohl sie Tim Mälzer für die Sendung ein Dessert nachkochen ließ. Wohl wissend, dass Graciela Cucchiara nichts Süßes mag. Ihre erste Reaktion in der Sendung: „Ich bin ein bisschen geschockt und enttäuscht.“
Süßspeisen seien so gar nicht ihr Ding. Nicht nur deshalb bäckt sie für unsere Leser keine süße Torte, sondern ein Torta Pasqualina. „Die hat zu Ostern in Italien Tradition.“
Die beiden kennen sich seit 2013. Sie trafen erstmals bei der Kochshow „The Taste“ aufeinander, bei der die gebürtige Argentinierin als Kandidatin antrat. Seit dieser Zeit sind sie befreundet.
Eben war der zweite Auftritt dieser leidenschaftlichen Köchin bei „Kitchen Impossible“. Beim ersten Mal sollte der Schweizer Drei-Sterne-Koch Ven Wassmer in ihrer unkonventionellen Küche in München ihre Lasagne mit Innereien zubereiten, eine Vincisgrassi. Von ihrer Großmutter hatte Graciela Cucchiara diese Spezialität mit Innereien einst zu kochen gelernt.
„Ich besitze keine Waage“, erzählt die Wahlmünchnerin über ihren Küchenstil. „Beim Kochen und Backen bin ich etwas lockerer, ich verlasse mich aufs Gefühl.“ Eine Tatsache, die dem Schweizer Profi damals nicht behagte.
Mit 26 Jahren zog es die junge Frau zunächst nach Italien, in die Heimat ihrer Vorfahren. Später nach Deutschland, wo sie zunächst als Grafikerin arbeitete. Cucchiara zelebriert in München ihre authentische Küche. Zu Beginn in ihrer „Kochgarage“ in Neuhausen, in der sie fast ein Jahrzehnt lang Kochevents für Unternehmen durchführte. Infolge der Pandemie eröffnete die Kochkünstlerin ihren „Alimentari da Graciela“ in einer ehemaligen Käserei. Dort gibt es neben Feinkost, Spirituosen und Weinen auch warme Gerichte zum Mitnehmen. So auch ihre berühmte Lasagne. Die allerdings nur auf Vorbestellung.
Seit sie sieben Jahre alt ist, kocht Graciela. Seite an Seite mit der Großmutter. „Die Grundlage für ihre Mama-Küche“, wie sie es nennt. Unkompliziert und authentisch soll es bei ihr zugehen. Ihre Herangehensweise: „Ich setzte auf mein kulinarisches Gespür und meine gute Nase.“