Abgemagerte Frühlingskätzchen bevölkern bald wieder die Tierheime

von Redaktion

KASTRATION BEI KATZEN

„Eine Kätzin muss einmal Junge bekommen“, so die weit verbreitete Meinung. „Nein, das ist biologisch und gesundheitlich nicht nötig“, sagt Tierärztin Dagmar Moder. Dauerrolligkeiten bei unkastrierten Katzen sind nicht selten, selbst Wohnungskatzen bekommen mit zwei, drei Jahren oft Zysten. Kastriert wird je nach Rasse mit sechs Monaten, bei spätreifen Rassen wie Maine Coon wartet man eher länger. Abseits davon, besteht bei Katzen eine zusätzliche Motivation zur Kastration: Viele Tiere sind als Freigänger oft lange und weit unterwegs und die unkontrollierte Vermehrung bleibt ein Problem. Noch immer sterben viele kleine Kätzchen, geboren von viel zu jungen, unterernährten Katzenmüttern. Auch der Tierschutzbund schlägt Alarm angesichts der immer weiter anwachsenden Katzenpopulationen. Mittlerweile gibt es immer mehr Städte und Gemeinden mit sogenannten Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnungen für Katzen. Allerdings nicht in Bayern – nur im Landkreis Pfaffenhofen und in Dachau gibt es seit 2020 die ersten Katzenschutzverordnungen. Wären mehr Orte dabei, würde das zu einer Entlastung der Tierheime führen. Bald müssen wieder die Frühlingskätzchen wochenlang in den Tierheimen gepflegt werden, ehe sie stabil genug für Impfungen und Kastration sind, um später vermittelt werden zu können. Inzwischen erkennt der Freistaat an, dass er ein Katzenproblem hat. Flyer des Umweltministeriums klären über die Notwendigkeit der Kastrationen auf. Allerdings existieren immer noch viele Legenden: . Kastration unterbricht den Milchfluss nicht. Wenn Katzenkinder da sind, die gesäugt werden, kann die Katze dennoch kastriert werden. . Kater werden früher oder später überfahren – warum also kastrieren? Ein kastrierter Kater bleibt viele eher am Haus als ein hormongesteuertes Tier. Das wird leichter überfahren. Zwar bringen unkastrierte Kater keine Jungen heim, dafür sind sie ständig in Kämpfe verwickelt, haben oft gefährliche Bisswunden und Infektionen und sind so auch ein wandelndes Viren-, Bakterien- und Parasitendepot. . Dass kastrierte Katzen keine Mäuse fangen, ist Unsinn. Der Mäusefang ist Charaktersache. Es stimmt auch nicht, dass nur hungrige Katzen Mäuse fangen. Gerade gut genährte Katzen mit Muße und einer schönen Wiese am Haus fangen gerne Mäuse. Kastrierte Kater müssen nicht mehr ständig ihr Revier verteidigen und nach einer rolligen Katze suchen, sondern bleiben am Haus und jagen dafür mehr. . Ein Vorteil ist auch, dass man Katze oder Kater in Narkose gleich rundum versorgen kann: Spritze gegen Ungeziefer und Würmer, Impfung, die Zähne machen und einen Chip eingepflanzt. Interessanter Link: www.tierschutzbund.de/aktion/kampagnen/katzenschutz- kampagne

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