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WHO fordert: Zahnvorsorge muss günstiger werden Barmer: Höchststand bei Atemwegs-Krankschreibungen

von Redaktion

Kopenhagen –- Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft die Staaten Europas zu dringenden Maßnahmen gegen orale Krankheiten wie Karies und Zahnverlust auf. Jeder zweite Erwachsene (50,1 Prozent) in der WHO-Region Europa hat im Jahr 2019 eine größere Erkrankung im Mund gehabt, zeigt ein aktueller WHO-Bericht. Weltweit seien 3,5 Milliarden Menschen betroffen. In der Region Europa fast 466 Millionen, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.

Die 53 europäischen und zentralasiatischen Mitgliedstaaten der Region müssten den Zugang zu einer grundlegenden oralen Gesundheitsversorgung verbessern, die sicher, wirksam und entweder kostenfrei oder zumindest bezahlbar sei, forderte die in Kopenhagen ansässige WHO Europa. Die Mundgesundheit sei wesentlich, betonte Kluge. „Viele unserer grundlegendsten menschlichen Funktionen – Sprechen und Kommunizieren, Essen, Atmen und nicht zuletzt Lächeln – hängen von einer guten Mundgesundheit ab.“

Als wesentliche Treiber von oralen Erkrankungen listet die WHO neben dem Verzehr von Zucker den Konsum von Tabak und Alkohol sowie Traumata und mangelnde Mundhygiene auf. Zahnkaries sei die weltweit am häufigsten auftretende nicht übertragbare Krankheit, erklärte Kluge. Er forderte politische Strategien und Maßnahmen zur Reduktion von Zucker in Nahrung und Getränken.

Berlin – Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen wie etwa Corona, Grippe und banale Infekte haben zu Beginn des Jahres einen neuen Spitzenwert erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg), das die Raten der Krankschreibungen in den ersten zwölf Wochen der Jahre 2018 bis 2023 untersucht hat. So waren heuer pro Woche im Schnitt 368 von je 10 000 bei Barmer versicherten Beschäftigte mit Anspruch auf Krankengeld arbeitsunfähig. Dieser Wert ist fast viermal so hoch wie zu Jahresbeginn 2021 mit 98 Betroffenen je 10 000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten. So viele Krankschreibungen hatte es nicht mal im Grippe-Winter 2018 gegeben.

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