Das Leben als Sohn einer jüdisch-orthodoxen Familie ist vor allem eins: kompliziert. Jehuda Rosen, genannt Hoodie, muss sich an unzählige Regeln halten, darf nicht ins Internet und nur koscher essen. In der Schule stehen nicht etwa Mathematik oder Biologie im Mittelpunkt des Unterrichts, sondern die Tora und endlose Diskussionen darüber, wie die alten Schriften auf die heutige Zeit anzuwenden sind. Doch es gibt ein kleines Schlupfloch: Man muss eine Regel nur befolgen, wenn man sie auch kennt. Damit – und mit einer ordentlichen Portion Ironie – ist Hoodie bislang gut gefahren. Bis zu dem Tag, an dem Anna-Marie in sein Leben tritt. Denn als er zusammen mit dem Mädchen die Hakenkreuzschmierereien auf dem jüdischen Friedhof entfernt, ist ihm völlig klar, dass ihm der Kontakt zu nicht-jüdischen Frauen eigentlich strengstens verboten ist. Ein No-Go, zumal Anna-Marie schon rein optisch in keiner Weise den orthodoxen Vorstellungen von Moral und Sitte entspricht und zudem Tochter der in der jüdischen Gemeinde unbeliebten Bürgermeisterin ist. Hoodies unerhörtes Verhalten verbreitet sich in der amerikanischen Kleinstadt wie ein Lauffeuer mit der Folge, dass ihm Hausarrest und endlose Gespräche mit diversen Rabbis aufgebrummt werden. Doch Hoodie hält an Anna-Marie fest, auch über den schrecklichen Tag hinaus, der sein Leben für immer verändern wird.
Isaac Blum blickt mit viel Humor, Ironie, aber auch Nachdenklichkeit hinter die Kulissen des orthodoxen Lebens und plädiert für Toleranz und Offenheit über alle religiösen Grenzen hinweg.