von Redaktion

Mops Herkules, kurz Kuli gerufen, steht im Mittelpunkt dieses spektakulär skurrilen Kriminalfalls. Als der Vierbeiner dem Privatdetektiv Lemming von einer Frau mit blauer Schweißerbrille ohne Vorwarnung in den Arm gedrückt wird, gerät er ins Visier einer Bande von Verschwörungstheoretikern. Die glauben fest daran, dass dem Hund ein Chip mit geheimen Daten implantiert wurde und das gemeine Volk mithilfe manipulierter Verkehrsampeln versklavt und willenlos gemacht werden soll. Gelenkt wird all das angeblich von der Wiener Verkehrsleitzentrale.

Doch was ist Fake, also blanker Unsinn, und was wird von der Faktenlage unterstützt? Hat der Lemming es mit verqueren Hirnen zu tun oder mit Überzeugungstätern, die getrieben sind von Gier, Geltungsdrang und Trotz?

Die Gedankengänge werden kruder, die Tatsachen himmelschreiender, so dass es für den Detektiv immer schwerer wird, Wahrheit und Lüge zu trennen. Zumal Lemming in die absurdesten Situationen gerät. Doch das Lachen bleibt einem schnell im Hals stecken. Denn der Roman zeigt, wie es einem einzigen machthungrigen Menschen gelingen kann, viele andere zu manipulieren und in die Irre zu führen. Und dass es gefährlich wird, wenn die Schar der Geblendeten größer wird und sich ihnen niemand in den Weg stellt. Eine schrille Geschichte und ein Plädoyer, Verschwörern und Gesinnungsfanatikern früh entgegenzutreten. Nina Daebel

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