Multiple Sklerose ist bis heute nicht heilbar, erklärt der Neurologe Prof. Peter Rieckmann. Doch lässt sich der Verlauf der Erkrankung mit Medikamenten verlangsamen und abschwächen. Bei der Behandlung gibt es unterschiedliche Formen, erklärt der Experte.
Bei der Schubtherapie geht es darum, einen akuten Schub, also eine plötzliche Verschlechterung, einzubremsen. Hierbei werden hauptsächlich Kortisonpräparate eingesetzt.
Bei der Basistherapie, auch langfristige Immuntherapie genannt, ist das Ziel, den Verlauf von MS zu beeinflussen. Hier soll insbesondere Schüben vorgebeugt werden, um so eine mögliche spätere Behinderung zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Da es sich bei MS um eine Autoimmunerkrankung handelt, spielt bei den Betroffenen die körpereigene Abwehr verrückt. Hier greifen die Immunmedikamente ein und verhindern, dass die Krankheit voranschreitet. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Forschung große Fortschritte gemacht, sodass Patienten dank neuartiger Medikamente ein fast normales Leben führen können.
Hierzu setzt man Medikamente ein, die das körpereigene Immunsystem beeinflussen. Es gibt sogenannte Immunmodulatoren, die das körpereigene Abwehrsystem verändern. Außerdem gibt es sogenannte Immunsuppressiva, die das Abwehrsystem so unterdrücken, dass es nicht mehr dem Körper selbst schadet.
In der symptomatischen Therapie werden Beschwerden wie Erschöpfung, Muskelkrämpfe oder Darmentleerungsstörungen gelindert. Dies gelingt durch Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie und auch Logopädie.