Unter diesem englischsprachigen Begriff bieten Händler wie backmarket.de oder swappie.de generalüberholte Geräte an, die (beinahe) so gut wie neu sein können, die aber deutlich weniger kosten als Neuware. „Geld sparen und dabei nicht an Qualität einbüßen – das funktioniert auch bei Technik“, hat jüngst die Stiftung Warentest gelobt. Ihr Fazit: „50 Prozent Ersparnis ist möglich.“ Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum „Second Handy“.
Wie läuft die Runderneuerung?
Die Anbieter beziehen aus verschiedenen Quellen mehr oder minder gebrauchte Geräte – zum Beispiel aus Rückgaben von Nutzern oder aus Garantiefällen. Diese Geräte werden umfangreich geprüft, aufpoliert und bei Bedarf repariert. Bei iPhone-Spezialist Swappie durchlaufen die Handys dabei einen 52-stufigen Prozess. Je nach Zustand werden sie dann in Kategorien wie „Fair“, „Sehr gut“ oder „Premium“ verkauft. So können Käufer genau bestimmen, ob einige Kratzer sie nicht stören oder ob sie mehr Geld für „Fast wie neu“ ausgeben wollen. Wer sein Ex-Handy verkauft, muss sich keine Sorgen um seine Daten machen: Der Speicher wird bei der Wiederaufbereitung unwiderruflich gelöscht.
Wo gibt es wieder-aufbereitete Geräte?
Bei Warentest hat gerade der französische Spezialist Backmarket mit der Gesamtnote 1,8 gewonnen. Unter backmarket.de gibt es alle einschlägigen Apple-Geräte, aber auch Android-Handys, Windows-Laptops und mehr. Alternativen mit Noten zwischen 2,1 und 2,3 sind ebay.de/refurbished, rebuy.de, asgoodasnew.de, refurbishedstore.de und clevertronic.de. Besonders bei Ebay ist die Auswahl groß, vom Smartphone über den Staubsaugroboter bis zur Küchenmaschine. Die finnische Firma Swappie war nicht im Test, gilt aber als Top-Adresse für generalüberholte iPhones. Wer ein günstiges „Runderneuertes“ sucht, sollte bei mehreren Händlern vergleichen, die immer ganz unterschiedliche Angebote parat haben.
In welchem Zustand sind die Angebote?
Warentest war überwiegend zufrieden. Nur bei neun von 45 angekauften iPhones und Androids gab es über die Beschreibung hinaus optische oder technische Mängel. Die Anbieter achten in aller Regel auch darauf, dass die Akkus mindestens noch 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität haben. Ansonsten wird eine neue Batterie eingebaut. Käufer erhalten Garantie wie ab Werk – von zwölf (Backmarket) bis 36 Monaten (Swappie). Durch die Rückgabefristen, die auch hier beim Onlinekauf gelten, ist das Risiko also gering.
Wie viel lässt sich sparen?
Backmarket nennt Kostenvorteile von maximal 70 Prozent gegenüber einem Neukauf. So extrem günstig ist es nur selten, aber die Einsparungen sind bemerkenswert. So kostet ein iPhone 13 von Ende 2021 mit 256 GB Speicher bei Apple aktuell neu 1019 Euro. Im unabhängigen Online-Handel sind es rund 920 Euro, bei Swappie im Zustand „Fair“ 709 Euro, und bei Backmarket in der Qualitätsstufe „Gut“ ab 595 Euro. „Sehr gut“ kostet dort 675 Euro, „Hervorragend“ 720 Euro und „Erste Sahne“ 850 Euro. Farben und Ausstattungen liegen preislich oft sehr unterschiedlich. Wer hier flexibel ist, kann besonders viel sparen. So kann ein violettes iPhone im Zustand „Gut“ mehr kosten als ein weniger gefragtes weißes mit der besseren Bewertung „Wie neu“.
Und wie profitiert die Umwelt?
Ganz enorm! Swappie spricht bei seinen generalüberholten iPhones von einem 78 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als bei einem Neugerät. Jedes Refurbished-Handy spart demnach im Schnitt 61,5 Kilo CO2-Emissionen ein. Expertin Anna Zagorksi vom Umweltbundesamt erklärt den Öko-Vorteil: „Die klimaschädlichen Treibhausgase, die während der Lebensdauer eines Smartphones zusammenkommen, entstehen zum Großteil bei dessen Herstellung. Zum anderen stecken in elektronischen Geräten kritische Rohstoffe wie Kobalt, die oft unter schlechten Bedingungen abgebaut werden. Ein Handy länger zu nutzen, verringert also auch den Ressourcenverbrauch.“