Prof. Dr. Nadia Harbeck und der Medizin-Publizist und Verleger Ludger Wahlers geben in diesem Buch gut verständliche Einblicke in neueste Forschungen und Therapien. Dazu gibt es Tipps für Patienten, Angehörige und Freunde für den Klinikalltag, den Umgang mit Behörden und Hilfe in der Bewältigung der persönlichen Sorgen und Ängste. „Brustkrebs – Alles, was jetzt wichtig ist“, Verlag mosaik, 414 Seiten. 26,80 Euro.
Am 2. Juni erst wurde Prof. Nadia Harbeck in Berlin mit dem Deutschen Krebspreis 2023 ausgezeichnet. Der Preis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie. Nadia Harbeck erhielt ihn gemeinsam mit der Professorin Ulrike Nitz (Westdeutsche Studiengruppe) für die Durchführung einer großen, deutschlandweiten klinischen Studie zur Behandlung des frühen Brustkrebses – vor allem mit dem Schwerpunkt Vermeidung von Chemotherapie. Die von den beiden Forscherinnen entwickelten Therapiekonzepte haben bereits Eingang in die deutschen Leitlinien und damit in den Behandlungsalltag gefunden.
Als bislang einzige deutsche Ärztin wurde die Münchner Professorin Nadia Harbeck bereits 2020 von der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) für ihr Lebenswerk mit dem ESMO Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.
Im Kapitel „Welchen Brustkrebs habe ich genau?“ beschreibt Prof. Nadia Harbeck, dass man mittlerweile drei bis fünf Brustkrebsarten unterscheidet. Alle Zellen des Körpers – auch die Brustkrebszellen – tragen an der Außenseite spezielle Strukturen (Rezeptoren), die sich als wichtiges Kriterium für die Einteilung der Brustkrebsarten erwiesen haben. In etwa Dreiviertel dieser Brustkrebszellen finden sich Rezeptoren für die Geschlechtshormone: „Diese erweisen sich in der Regel wenig bis mäßig aggressiv und sind gut behandelbar.“
Weitaus teilungsfreudiger und damit aggressiver sind Brustkrebszellen mit HER-2-Rezeptoren (siehe Befundbericht links), die in etwa 15 Prozent der Fälle vorkommen. Früher war das oft ein Todesurteil. Heute können Medikamente diese Tumorzellen in vielen Fällen noch vor der operativen Entfernung des Tumors abtöten.