5G ist die schöne neue Mobilfunkwelt, mit Gigabit-Tempo und mit verzögerungsfreiem Surfen praktisch ohne Reaktionszeiten. Dafür werben Telekom, Vodafone und O2 seit dem deutschen 5G-Start 2019 unermüdlich.
Die Realität sieht aber etwas nüchterner aus. Demnach kommt 5G bei der reinen Nutzungsdauer in Deutschland bisher nur auf einen Anteil von rund 30 Prozent. 70 Prozent entfallen somit immer noch auf 4G/LTE und zu einem geringen Teil auf 2G/GSM. Das berichten die Datenanalysten der Accenture-Tochter Umlaut.
Laut einer Verivox-Studie, die auf den Daten von 500 000 Nutzerinnen und Nutzern beruht, hat knapp die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland 5G noch nie genutzt – obwohl mittlerweile 85 Prozent der Fläche damit versorgt werden. 40 Prozent haben 5G demnach mindestens einmal verwendet, 49 Prozent dagegen noch nie. 10 Prozent wissen es nicht, weil sie am Handy nie danach geschaut haben. Anders gesagt: Es liegt nicht am Netzausbau, dass die 5G-Technologie bisher von den Nutzer nur wenig genutzt wird.
Neben der Tatsache, dass LTE-Tempo beim mobilen Surfen den meisten Nutzern völlig ausreicht, spielen auch Kosten eine Rolle bei der langsamen 5G-Ausbreitung. Jens-Uwe Theumer von Verivox: „Wer über 5G surfen möchte, braucht ein entsprechendes Smartphone sowie einen 5G-tauglichen Tarif. Beide Komponenten sind vergleichsweise teuer.“ jh