Wer auf eigene Faust Nahrungsergänzungsmittel nimmt und mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel isst, riskiert eine gefährliche Überdosierung. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich, diese können in ihrer Wirkung verstärkt oder beeinträchtigt werden. Umso wichtiger ist es, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit dem Arzt Rücksprache zu halten.
Magnesium
Der Mineralstoff ist wichtig für einen funktionierenden Energiestoffwechsel, für eine intakte Muskel- und Nervenfunktion. Magnesium steckt in Gemüse und Vollkornprodukten. Bei einem Magnesiummangel kann es zu Muskelkrämpfen und Ermüdungszuständen kommen. Dies gibt es u. a. im Alter der Fall, bei einem hohen Flüssigkeitsverlust oder nach Sport. Dann kann eine kurzfristige Einnahme von Magnesium sinnvoll sein.
Eisen
Eisen ist wichtig für den Stoffwechsel. Es ist für den Transport von Sauerstoff verantwortlich und spielt eine wichtige Rolle bei der zellulären Energieversorgung und der Immunabwehr. Sesam, Pistazien, Cashewkerne, Pfifferlinge, Haferflocken, Spinat, getrocknete Aprikosen oder rote Säfte sind reich an Eisen. Einen Mangel haben oft Frauen während der Schwangerschaft, bei einer starken Monatsblutung oder Menschen, die viel Blut verloren haben. Bei einer Eisenüberladung lagert sich überschüssiges Eisen in Organen wie Herz und Leber ab. Das erhöht unter anderem das Risiko von Diabetes und Herzerkrankungen.
Kalium
Kalium ist wichtig für Muskeln und Nerven, das Zellwachstum und die Bildung von Eiweiß und Glykogen. Der Mineralstoff ist in vielen Lebensmitteln enthalten und eine Nahrungsergänzung beim Gesunden in der Regel nicht nötig. In Nahrungsergänzungsmitteln wird Kalium meist in Kombination mit anderen Mineralstoffen angeboten. Achtung: Nahrungsergänzungsmittel mit Kalium können gravierende Wechselwirkungen mit Arzneimitteln haben. Bei Überdosierung drohen Herzrhythmusstörungen oder gar ein Kreislaufkollaps. Besonders Nierenkranke müssen vorsichtig sein, da ihre Nieren weniger Kalium ausscheiden.
Kalzium
Kalzium ist wichtig für Knochen, Zähne, für die Funktion von Muskeln und Nerven sowie für die Blutgerinnung. Kalzium steckt in Milchprodukten. Wer laktoseintolerant ist, vegan lebt oder in den Wechseljahren beziehungsweise älter als 65 ist, braucht mitunter ein Kalzium-Supplement. Allerdings können Kalziumpräparate die Osteoporose-Behandlung mit Bisphosphonaten negativ beeinflussen. Ebenso wirken bestimmte Antibiotika dann eventuell schlechter.
Biotin
Biotin (auch Vitamin B 7 oder Vitamin H) kann die Ergebnisse von Labortests verfälschen, etwa von Herzinfarkt-Biomarkern, Schilddrüsen- und Sexualhormonen.
Vitamin D
Erwiesen ist, dass das Sonnenvitamin die Knochen stabil hält und zum Zahnerhalt beiträgt. Indem es die Aufnahme von Kalzium und Phosphat im Darm erhöht, hilft es, dass der Körper genug dieser wichtigen Mineralstoffe erhält. Dadurch fördert es das Wachstum und die Mineralisation von Zähnen und Knochen. So eignet sich Vitamin D auch zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose. Zudem stärkt es das Immunsystem und kann Entzündungen im Körper reduzieren. Vitamin D ist sinnvoll für Menschen über 70 Jahre, da der Körper das Sonnenvitamin im Alter nicht mehr ausreichend herstellen kann. Zudem für Menschen, die kaum nach draußen gehen und für Säuglinge. Aber: Vitamin D sollte man nie ohne Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Gegen eine Überdosierung wehrt sich der Körper zunächst mit Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Wer über längere Zeit zu viel Vitamin D zu sich nimmt, muss mit Kalkablagerungen in Gefäßen und Organen sowie Nierenschäden rechnen. Auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs kann sich erhöhen.
Omega-3-Fettsäuren
Die Fettsäuren sind wichtig für den menschlichen Stoffwechsel. Sie stecken vor allem in fettigem Fisch, grünem Blattgemüse, Walnüssen sowie in Rapsöl oder Leinöl. „Omega 3 aquatischen Ursprungs – also aus Fisch und Algen – kann der Körper am besten aufnehmen“, erklärt Dr. Dinic. Achtung: Bei einer Überdosierung von Omega-3-Fettsäuren aus Nahrungsergänzungsmitteln kann es zu Übelkeit, erhöhter Infektanfälligkeit und sogar zu erhöhtem Blutungsrisiko kommen.
Folsäure
Das wasserlösliche Vitamin Folsäure ist wichtig für die Herstellung der Erbsubstanz und die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen. Der Körper kann Folsäure nicht selbst herstellen. Daher muss der Bedarf über die Nahrung gedeckt werden. Reich an Folsäure sind unter anderem grünes Gemüse, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen, Sprossen, Weizenkeime und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier. Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Folsäurebedarf.
Kurkuma
Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist ein Entzündungshemmer. Aber wenn man Blutverdünner einnimmt, kann es Probleme geben.
Grapefruitprodukte
Sie können bestimmte Wirkungen von Medikamenten verstärken, beispielsweise von Cholesterinsenkern.
Weihrauch
„Wirkt antientzündlich etwa bei stillen Entzündungen oder Arthritis, also Gelenkentzündung“, sagt Dr. Dinic, warnt aber vor Überdosierungen die die Leber schädigen können. Zudem kann Weihrauch die Wirkung von Blutverdünnern beeinträchtigen.
Süßholzwurzel
Süßholzwurzel wird in der chinesischen Medizin gerne eingesetzt zur Stärkung des Organismus. Aber bei Bluthochdruck und Medikamenteneinnahme kann die Einnahme problematisch werden. „Dann kann es passieren, dass der Bluthochdruck mal so richtig überschießt.“
Zink
Das Spurenelement Zink ist wichtig für sämtliche Lebensvorgänge und das Immunsystem. Wir brauchen nur vergleichsweise geringe Mengen an Zink, die leicht über Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Käse und Eier erreicht werden. Ein Mangel ist somit unwahrscheinlich. Ausnahme können Veganer und Vegetarier sein. Achtung: Da Zink ein Schwermetall ist, kann es bei einer Überdosierung zu Vergiftungserscheinungen sowie zu Veränderungen der weißen und roten Blutkörperchen kommen.