Wenn Klimaangst psychisch krank macht

von Redaktion

Wenn aus der Angst und der Sorge um die Zukunft der Wunsch entsteht, das Leben nachhaltiger zu gestalten, ist das zunächst positiv. Denn dann verharrt man nicht in der Angst, sondern wird aktiv. Aber es besteht die Gefahr, dass die eigenen Ansprüche unrealistisch werden und nur noch dazu dienen, übersteigerte Ängste in den Griff zu bekommen. Dann können das eigene Verhalten oder die Gedanken im Extremfall sogar zwanghaft werden. Wenn schlechte Gefühle das Ruder übernehmen, entwickeln manche Menschen Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen. Mit ritualisierten, sich wiederholenden Handlungen oder Gedanken versuchen sie, die Kontrolle wiederzuerlangen und die belastenden Gefühle zurückzudrängen. Was zunächst oft wie eine Marotte wirkt, bedeutet für Betroffene jedoch meist eine enorme Belastung. Im Rahmen einer Therapie, in der Regel eine Verhaltenstherapie, lernen Betroffene, Druck machende Situationen rechtzeitig zu erkennen und ihre Emotionen angemessen zu regulieren. Gelingt es nicht, Abstand zu den eigenen Sorgen und Ängsten zu halten, sondern beeinträchtigen sie das alltägliche Leben immer mehr, kann es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Hier wird abgeklärt, ob sich zum Beispiel eine Depression oder Angststörung entwickelt hat, und man kann Therapien besprechen.

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