ESEL HALTEN
>> Esel haben zwar eine ähnliche Körpersprache wie Pferde, aber das hierarchische Gefüge ist bei Pferden viel strenger. Problematisch und tierschutzrelevant sind einzelne Esel in einer Pferdegruppe, was aber leider genauso wie früher die Ziegenböcke oft vorkommt. >> Esel sind auch Deko in Gaststätten und Biergärten. Sie haben keinen ordentlichen Stall, kein gutes Heu, dafür Brot, Äpfel und Karotten, bis sie fett werden, schwer krank und wegen Cu-shing, EMS und Hufrehe entweder gar nicht oder zu spät behandelt werden. >> Anfänger kaufen sich gerne eine Eselfamilie. Doch die Langohren haben ein sehr ruppiges Sexualverhalten. In freier Natur lebt der Hengst nicht bei der Stutenfamilie. Vielmehr hat er ein Revier, die Stuten streifen durch die Gegend und es kommt zur Begattung, wenn sie durch das Revier eines Hengstes kommen. Der Hengst bleibt aber in seinem Revier, er begleitet die Stutenherde nicht weiter. Insofern ist schon das dauerhafte Zusammenhalten ein enormer Stress für die Tiere – insbesondere die Stuten. Und daraus wiederum resultieren dann auch weitere Probleme wie beispielsweise das Töten des eigenen Nachwuchses. >> Esel sind keine Rasenmäher. Sie stammen aus Wüste und Steppen, sie vertragen kein bayerisches Gras, das für die Hochleistungskuh gedacht ist. Esel und Mulis lagern übrigens Fett nicht als Wampe an, sondern am Widerrist und am Mähnenkamm. Esel nehmen bei Überfütterung sofort zu, die Rehe- und Kolikgefahr steigt rapide. >> Esel brauchen unter einem Dach einen Ruheplatz und zwar so, dass alle Tiere Platz haben. Esel sollten nicht im Regen stehen, Wind plus Nässe ist noch fataler und zwar weil sie wesentlich weniger Hautfett haben als Pferde und sich das Fell daher nach kurzer Zeit mit Wasser vollsaugt. Die Esel werden buchstäblich nass bis auf die Haut. In Kombination mit niedrigen Temperaturen folgt schlimmstenfalls eine Lungenentzündung. Viele Eselfohlen aus unsachgemäßer Haltung sterben daran. >> Esel müssen unbedingt jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Und sie lieben lauwarmes Wasser… >> Konsequente Hufpflege ist wichtig. Die Hufe sind anfällig für Hufpilz, die Eselhufe sind wesentlich empfindlicher als Pferdehufe, was Nässe angeht. Der klassische Sandauslauf ist für Esel nicht geeignet. Dazu kommt, dass sich in dem kleinen, engen Huf Bakterien und sonstige Erreger besonders gut halten.