WICHTIG FÜR HERZPATIENTEN

Herzmedikamente: Tipps vom Experten

von Redaktion

Hitze belastet das Herz, der Körper scheint anders auf Medikamente fürs Herz zu reagieren. Was bei der Einnahme zu beachten ist, erläutert der Hamburger Pharmakologe Professor Thomas Eschenhagen.

Welche Risiken durch Hitze drohen vor allem Herzpatienten?

Man weiß inzwischen ganz gut aus Studien, dass zum Beispiel das Herzinfarktrisiko steigt, ebenso das Risiko für Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen, und auch für eine Lungenembolie. Außerdem kann sich eine Herzschwäche verstärken. Und auch beim Blutdruck kann ja einiges durcheinandergeraten. Das kann zu Stürzen führen und ist insgesamt eine gefährliche Situation.

Wie wirkt sich Hitze auf unseren Blutdruck aus?

Generell führt Hitze zu einer Blutgefäßerweiterung, das heißt, der Blutdruck sinkt. Das ist natürlich bei Bluthochdruck eigentlich erwünscht. Aber bei Patienten, die mit Medikamenten gut eingestellt sind, kann das auch mal ein bisschen viel werden kann. Die gute Einstellung in einer kalten Jahreszeit kommt dann insbesondere beim plötzlichen Wechsel zur Hitzewelle durcheinander. Schwindelattacken oder gar Ohnmachtsanfälle drohen. Patienten mit Bluthochdruck sollten daher aufpassen und häufiger den Blutdruck messen. Und bei stärkerem Blutdruckabfall und Beschwerden mit dem Arzt zeitnah besprechen, was zu tun ist. Mit ihm sollte auch die optimale Trinkmenge besprochen werden, weil es bei einer Herzschwäche auch ein Zuviel geben kann.

Wie lässt sich hier das richtige Maß finden?

Das ist ein Problem. Bei der Herzinsuffizienz sind nämlich sämtliche Regulationsvorgänge schwerer für den Körper, das gilt auch für den Flüssigkeitshaushalt. Das macht die klare Empfehlung einer Trinkmenge schwerer. Auch Studien, bei denen man versucht hat, eine strikte Trinkmengenbegrenzung auszuloten, waren nicht so richtig erfolgreich. Besser ist daher eine regelmäßige Gewichtsmessung. Damit hat man als Patient eine relativ einfache Kontrollmöglichkeit: Immer wenn das Gewicht stabil ist, ist man auf dem richtigen Weg. Und immer, wenn das Gewicht sprunghaft nach oben geht, ist es ein eindeutiges Zeichen für zu viel Flüssigkeit. Ein bis maximal zwei Kilogramm Gewichtsschwankung sind normal, mehr ist ein sicheres Zeichen, dass zu viel Wasser eingelagert wird.

Das gesamte Interview

von Ruth Ney, Redakteurin bei der Herzstiftung, können Sie im Podcast von Impuls hören. Der Link zum Podcast lautet: herzstiftung.de/podcast-hitze-und-herzmedikamente

Artikel 4 von 4