Rund jedem siebten bis zehnten Schlaganfall – das sind allein in Deutschland 20 000 bis 30 000 Fälle jährlich – liegt eine Verengung und Verkalkung der Halsschlagader zugrunde, die medizinisch als Carotisstenose bezeichnet wird. Ein Großteil dieser Carotis-bedingten Schlaganfälle ließe sich durch eine frühzeitige Diagnose und Therapie verhindern. Ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung, Nikotinverzicht und eine gute Kontrolle von Blutzucker, Blutfettwerten und Blutdruck senken das Stenoserisiko. Ist bereits eine Verengung der Halsschlagader diagnostiziert, sollte zusätzlich niedrig dosiertes Aspirin zur Vermeidung von Blutgerinnseln eingenommen werden. Ist die Halsschlagader jedoch hochgradig verengt oder zeigen sich Symptome, kann ein Eingriff erforderlich werden. Dabei stehen zwei unterschiedliche Techniken zur Verfügung, um den Blutfluss durch die Schlagader wieder zu verbessern. Dies verringert
die Gefahr eines Schlaganfalls durch abgeschwemmte Plaque-Teile oder Blutgerinnsel. Zum einen kann das Gefäß per Katheter aufgedehnt und mithilfe eines Stents abgestützt werden. Zum anderen kann die Schlagader chirurgisch geöffnet und die Ablagerung ausgeschält werden. Beide Techniken gehen mit einem geringen, im Einzelfall aber relevanten Schlaganfallrisiko während des Eingriffs einher. Diese muss immer gegen die langfristigen Vorteile der Operation abgewogen werden. Allerdings belegen nun Studien, dass die operative Ausschälung gegenüber dem Stent mit einem 50 Prozent geringeren Schlaganfallrisiko verbunden ist.