„Meine Tante hat in Italien diese Vorspeise immer gemacht. Das erinnert mich an den Sommer und an meine Kindheit.“ Annette Haußmann hobelt frische Champignons ganz fein. „So dünn wie Carpaccio“, erklärt sie. Anschließend werden die Schwammerlscheiben mariniert. Man kann die Champignons als Salat oder auch als Auflage auf geröstetem Brot essen. „Ein herrlich erfrischendes Sommergericht.“
„Ich liebe so einfache Gerichte,“ sagt Annette Haußmann. Samstags schließt sie das Geschäft in Feldkirchen um 13 Uhr zu, alle vierzehn Tage kommen Freunde abends zum Essen zu den Haußmanns. „Da bleibt dazwischen nicht viel Zeit“, hat die Geschäftsfrau festgestellt und im Laufe der Zeit ein buntes Repertoire an Häppchen zusammengestellt.
Überhaupt, „wer gut kochen will, braucht nicht viel – wichtig ist nur, dass man zu guten Zutaten greift“, lautet die Devise von Annette Hausmann. Die Geschäftsfrau hat einiges in ihren Regalen stehen – „ich kenne die Produzenten, die kleinen Manufakturen und die Geschichten, die dahinter stehen“.
Gelernt hat die einstige Münchnerin ursprünglich etwas ganz anderes: Nach der Realschule ging sie zu einer Versicherung. Als sie für diese im Außendienst unterwegs war, lernte sie ihren späteren Mann kennen – sie kaufte bei ihm Getränke. Damals noch in Neukeferloh.
Seit über 25 Jahren betreiben die beiden jetzt gemeinsam einen Getränkehandel. Der Geschäftssitz ist mittlerweile Feldkirchen (Landkreis München). Nicht irgendeinen Getränkeladen, das ist beiden wichtig. Lang bevor hierzulande der Bier-Hype losging und vermehrt kleine Brauereien in den Focus rückten, fuhr ihr Mann mit dem Anhänger in die fränkische Schweiz und kaufte dort bei kleinen Brauereien Bier ein. Mittlerweile hat Getränke Haußmann über 400 verschiedene Biere im Sortiment.
Was beim Bier funktioniert, geht auch beim Wein, dachte sich Annette Haußmann, als sie den Genießertreff eröffnete (ab 8.30 Uhr; montags bis freitags bis 18.30 Uhr, am Samstag bis 13 Uhr. Jeden zweite Mittwoch im Monat von 16 bis 19 Uhr Tag des offenen Weines). Jedes Jahr klappert Annette Haußmann seitdem die deutschen Produzenten ab – „deutsche Winzer brauchen sich nicht zu verstecken“, sagt die Genießerin, die ihre Lieferanten persönlich kennt. Im Durchschnitt 15 Euro kostet eine Flasche Wein bei ihr, manche sind freilich etwas teurer.
Immer beliebter werden die alkoholfreien Weine. „Da gibt es ein paar ganz gute Tröpfchen“, hat die Geschäftsfrau festgestellt und öffnet zum Beweis eine Flasche: „Kann man echt gut trinken.“