WANDERN MIT HUND
>> Kondition Auch der Hund muss im Vorfeld Kondition und Ausdauer trainieren. Dazu braucht man Zeit, man steigert sukzessive und kann nach und nach mehr Höhenmeter wagen. Mindestens 10 Kilometer am Stück sollten für Hunde leicht zu schaffen sein, ehe es nach oben geht. Je unterschiedlicher der Untergrund, desto besser. So gewöhnen sich die Pfoten nach und nach an Schotter oder Wurzelwege. Wer einen Weitwanderweg plant, muss den Hund über Monate drauf vorbereiten. Immer zu berücksichtigen: das Alter des Hundes, den Felltyp, seinen Charakter, aber auch die Eigenschaften von Frauchen und Herrchen – alt, jung, trainiert, ängstlich oder besonnen. Der Mensch muss sich realistisch und ehrlich hinterfragen! >> Abkühlen Dem Hund den Bauch kalt abreiben, nicht das Wasser über den Rücken kippen! Am Bauch sitzen die großen Organe, da ist die Durchblutung und die Abkühlung greift. Hunde nie in Gumpen oder Viehtränken springen lassen – das Fell verunreinigt das Wasser. >> Gelenke Junge Hunde bis eineinhalb sollten nur sehr moderat oder gar nicht in die Berge gehen, um die Gelenke zu schonen. Neben der Hüfte sind vor allem die Ellbogen gefährdet. >> Fütterung Vor der Tour wird der Hund nicht übermäßig gefüttert, bis zum Start sollten zwei Stunden vergehen. Ein voller Bauch marschiert nicht gerne. Unterwegs sollte der Hund eher etwas Leichtes bekommen. Es gibt Energieriegel für Hunde, ein Lamm & Reis Taler als Snack für zwischendurch ist hilfreich, es gibt beim Tierarzt auch Energiepasten, die man sehr gut ins Wasser mischen kann. >> Rast Hunde, die überhitzt sind, legen sich gerne auf kalte Böden. Das ist zum kurzen Abkühlen in Ordnung. Aber langfristige Lagerplätze sollten immer warm sein, sonst leiden die Gelenke und Organe. Es gibt dafür leichte Hundematten. Hündinnen neigen bei Verkühlung zu Blasen- oder Eileiterentzündungen. Wo man im Sommer an Überhitzung denkt und man die Kälte des Winters einkalkuliert, ist mancher gerade in den Übergangszeiten sehr unvorsichtig. Im Herbst kann es schon sehr kühl werden, ein nasser Hund kann ernsthaft krank werden. Wenn er dann lagert, ist ein Wärmemantel keine Schande, der in etwa wie ein Schlafsack konzipiert ist. Er wirkt nach innen wärmend und isoliert nach außen gegen den Wind. >> Viehweiden Rinder sind Herden- und Fluchttiere. Anders als im Stall im Tal leben sie auf Almen und Weiden viel stärker ihre angeborenen Fähigkeiten aus. Vor allem Mutterkühe verteidigen ihre Kälber, jeder Hund ist ein Beutegreifer und damit eine Bedrohung. Einen Feind einzukreisen, ist eine Sache von ausgeklügeltem Sozialverhalten einer Herde. Dieses kann sich eben auch gegen Menschen und vor allem gegen Hunde wenden. Man ignoriert Kühe, auch neugierige Jungviecher und macht keine Selfies. Man umläuft sie, der Hund gehört an die Leine, auf der den Kühen abgewandten Seite. Nur im Falle eines Angriffs lässt man den Hund von der Leine – der Vierbeiner kann leichter flüchten. >> Schwierigkeit Tourentipps – ob in Büchern oder im Internet – sind oft subjektiv in der Bewertung des Schwierigkeitsgrades. Und selten auf Hunde zugeschnitten. Es helfen gute Karten und Information z. B. bei lokalen Bergführern. Blaue Wanderwege sind empfehlenswert; rote (mittelschwer) haben zum Teil schon schwierige, steile Passagen. Schwarze Touren sind für Hunde tabu. Ein gutes Beispiel aus der Praxis ist der Hochschwarzwald. Dort hat man den Führer „Urlaub mit Hund“ herausgebracht, der hoffentlich in anderen Regionen Nachahmer findet! >> www.hochschwarzwald.de/ planen-buchen/urlaub-in-der- region/urlaub-mit-hund