Normalerweise heilen Knochenbrüche innerhalb von zwei bis sechs Monaten vollständig. Doch in wenigen Fällen kommt es zu einer sogenannten Fehlknochenbildung: Dabei wird der Spalt zwischen den Knochenfragmenten nicht von Knochengewebe, sondern von einem Bindegewebe überbrückt. Und das vereitelt die Heilung. Die Ärzte sprechen dann von einer Pseudarthrose. Es handelt sich dabei um eine Fehlheilung des Knochens. Wenn Knochen nach sechs bis neun Monaten nicht geheilt sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie noch ohne weitere Maßnahmen heilen. Das kann z. B. an einer nicht ausreichenden Durchblutung, einer Fehlstellung oder einer Infektion liegen. Der Bruch muss dann operativ geöffnet und das hinderliche Bindegewebe im Bruchspalt entfernt werden. Die Knochen werden so bearbeitet, dass im Bruchbereich wieder gesundes Knochengewebe aufeinandertrifft. Zudem wird häufig neuer Knochen angelagert. Dann stabilisieren wir den Knochen durch Platten und Schrauben oder dicke Marknägel. Danach stehen die Chancen sehr gut, dass wieder eine Verknöcherung und damit eine Heilung des Bruches erzielt wird. Häufig geschieht dies über sogenannten Kallus – neue Verknöcherungen, die den Spalt überbrücken und den Knochen wieder stabilisieren.