AUS DER PRAXIS

Mit Forrest zurück an die Isarauen

von Redaktion

Ein wirklich berührendes Erlebnis für die Geretsrieder Pädagogin Moni Pepperl war es, als eine 55-jährige Münchnerin ihr sagte, sie könne nur endlich wieder im Englischen Garten spazieren gehen. Zum ersten Mal, seit sie ein Kind von acht Jahren war! Und das, weil die Frau zusammen mit Moni Pepperl Schritt für Schritt ihre Hundephobie überwinden konnte.

Die Pädagogin: „Wir beginnen mit statischen Übungen, das heißt zum Beispiel: Den liegenden, angeleinten Hund überhaupt auszuhalten, sich ihm anzunähern und später dann auch zu berühren. Wir tasten uns an Übungen in der Bewegung heran bis hin zu schwierigen Situationen, in denen der Hund sich bewegt und den Klienten ansieht.“ Das große Problem ist nämlich der Hund, der ja den Kontakt zum Menschen sucht. Hinter einem ange-leinten Hund herzugehen, funktioniert bereits. Aber was, wenn der Hund aktiv Kontakt aufnimmt? Als letzten Schritt begibt sich Moni Pepperl dann in eine Umgebung, wo es wirklich viele Hunde gibt, wie den Englischen Garten oder die Isarauen. Die Hunde bewegen sich dort natürlich und unvorhersehbar. „Wer das tolerieren kann, wenn wir grundsätzlich die Fluchttendenz besiegt haben, ist es geschafft. Das Ziel ist es nicht, dass die angstgeplagten Menschen nun Hundeliebhaber werden müssen.“ Dennoch hat sie nach einer Therapie auch erlebt, dass sich eine Klientin mit einer ausgeprägten Phobie zwei eigene Hunde zugelegt hat.

Der Weg bis dahin ist individuell lang. Wovon aber Moni Pepperl wie auch Andrea Lehmer abraten, ist es, solche Konfrontationen auf eigene Faust zu unternehmen. Da mag es eine Hundeschule geben, die Hundekontakt anbietet. Da mag es auch einen „netten“ Hund geben, der dann mit Worten wie „Och, der tut doch nix, das ist ein ganz Lieber“ angepriesen wird. Pepperl ist nicht nur Hundeausbilderin, sie ist vor allem Pädagogin, die findet: „Das muss ein Mensch begleiten, der sich auch empathisch reinfühlt und es müssen sorgfältig ausgebildete Hund sein.“

Pepperls Hunde werden auch extern begutachtet und diese Einsätze sind dann auch für die Hunde anstrengend. „Ich lege allergrößten Wert auf Tierschutz, der Hund darf nicht bedrängt werden, sondern muss gern mitmachen.“ Forrest hilft mit seiner Sensibilität Menschen, „sich ihr Leben zurückzuerobern!“

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