Made in Germany: Der Plattenspieler zum Mitnehmen

von Redaktion

Einer der schönsten Plattenspieler, um Vinyl abzuspielen, kommt nicht von Sony aus Japan, sondern vom Bonner Tüftler Benjamin Großjohann. Er traut sich, mit seinem tragbaren Plattenspieler Coturn CT-01 gegen die weltweite Konkurrenz anzutreten.

Wer den handlichen Player sieht, hört und bedient, der aus Aluminium gefräst ist und der mit einem Oberteil aus Glas kommt, mag kaum glauben, dass dahinter eine kleine deutsche Manufaktur steckt. „Ich wollte kein Retro-Design, ich wollte kein Plastik und kein ‚Made in China’“, verrät Musik-Liebhaber Großjohann über sein Gerät, das mit Touch-Bedienung und aufwendiger Mechanik für den einklappbaren Tonarm angeboten wird.

Coturn baut mit drei Mitarbeitern rund 20 Exemplare pro Tag zusammen. Dabei hat sich der Bonner die Marktlücke der tragbaren Player ausgesucht – daher auch der Name Coturn (Compact Turntable). Der CT-01 lässt sich dank 16-Stunden-Akku in die Küche mitnehmen, auf die Terrasse oder ins Ferienhäuschen. Die Musik landet drahtlos auf einem Bluetooth-Lautsprecher oder per Klinke auf fast jeder anderen Box oder einem Kopfhörer.

Die Faszination von Vinyl erklärt der 41-Jährige so: „Man hat einfach mehr zum Ansehen, zum Anfassen. Das ist wie beim Kaffee: Obwohl es Vollautomaten gibt, sind die Leute begeistert von der Prozedur mit dem Siebträger.“

Der CT-01 ist jetzt für 449 Euro zu haben (coturn.de). Einzige nennenswerte Alternative ist der wiederaufgelegte 80er-Jahre-Sound-Burger von Audio-Technica aus Japan. Der kostet mit 229 Euro nur die Hälfte, schaut mit viel Plastik allerdings doch mehr nach Bastelbude aus als der Überall-Plattenspieler aus Bonn.  jh

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