Im Markt ist viel Bewegung. Preiserhöhungen sind ebenso alltäglich wie Kündigungen. Wir verraten den aktuellen Stand: Was Nutzer momentan für Serien und Filme ausgeben müssen und wie teuer Netflix oder Disney+ jetzt werden.
Netflix
Der Marktführer hat zuletzt seine Maßnahmen gegen „Schwarzseher“ und Abo-Trittbrettfahrer drastisch verschärft. Wenn außerhalb des eigenen Haushalts jemand das Konto mitnutzen soll, kostet das demnächst 5,99 Euro im Monat, einen Euro mehr als bisher. Ansonsten blendet Netflix so viele Warnhinweise ein und fordert Bestätigungen per E-Mail, dass das Zuschauen keinen Spaß mehr macht. Interessanterweise schadet das den Abos nicht. Im dritten Quartal 2023 hat Netflix weltweit um 8,76 Millionen auf 247,15 Millionen zahlende Kunden zugelegt. Die Nutzer akzeptieren die „Netflix-GEZ“ also offenbar.
Dieser Erfolg hat die US-Firma ermuntert, gleich wieder die Preise zu erhöhen. In den USA, Großbritannien und Frankreich ist das Streamen ab sofort teurer. Auch Deutschland folgt in Kürze. Dann kostet das günstigste Netflix-Abo mit vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde 5,99 Euro im Monat (bisher 4,99 Euro).
Das werbefreie Standard-Abo mit HD-Bild für zwei parallele Streams legt von 12,99 Euro auf 13,49 Euro zu. Und das 4K-Premium-Abo mit vier Streams wird mit 19,99 Euro gleich zwei Euro teurer. Wichtig: Das bisherige Basis-Abo für 7,99 Euro im Monat entfällt ab dieser Woche in Deutschland für Neukunden (wir berichteten). Sie können entweder das Standard-Abo für 13,49 Euro abonnieren. Oder sie akzeptieren für 5,99 Euro im Monat, dass Serien und Filme von Werbung unterbrochen werden. Bestandskunden können ihr Basis-Abo behalten, solange sie in keinen anderen Tarif wechseln. Es kostet künftig aber mit 10,99 Euro gleich drei Euro mehr als bisher.
Disney+
Der US-Konzern hat bereits angekündigt, dass ab 1. November auch seine Preise steigen. Statt dem bisher einzigen Abo für 8,99 Euro im Monat gibt es künftig zum gleichen Preis ein werbefreies Standard-Abo für zwei Streams und ohne 4K. Vier Streams und 4K kosten dann 11,99 Euro. Und wen Werbung bei Star Wars & Co. nicht stört, der zahlt 5,99 Euro fürs Zuschauen mit Zwischendurch-Reklame. Die Bildqualität ist dann aber nicht 4K, sondern nur Full HD. Bei den beiden teureren Tarifen lässt sich durch Abonnieren für ein ganzes Jahr Geld sparen. Sie kosten dann 89,90 Euro oder 119,90 Euro. Eine Schwarzseher-Sperre à la Netflix kommt 2024 auch bei Disney+.
Apple TV+
Apples Streamingdienst bietet hochwertige Inhalte wie die brillante Fußball-Dramedy „Ted Lasso“ oder das TV-Schlüssellochgucken „The Morning Show“ mit Jennifer Aniston und Reese Witherspoon. Insgesamt ist die Auswahl aber geringer als bei der Konkurrenz, deshalb kostet das Zuschauen auch etwas weniger.
Nach der Preiserhöhung Ende vergangenen Jahres um zwei Euro zahlen die Nutzer jetzt 6,99 Euro im Monat oder 69 Euro im Jahr. Wer sich ein neues Apple-Gerät zulegt, kann TV+ drei Monate bis ein Jahr gratis sehen.
Und wer auch andere Apple-Dienste wie Music, Fitness+ oder iCloud nutzt, der spart Geld mit den Abo-Paketen „Apple One“, die zwischen 16,95 Euro und 31,95 Euro im Monat kosten.
Amazon Prime Video
Beim US-Kaufhaus sind im Prime-Abo neben Videostreams Extras wie Gratis-Zustellung, Musik, E-Books oder Foto-Speicherplatz enthalten. So gesehen ist das Abo vergleichsweise günstig. Nutzer zahlen 8,99 Euro im Monat oder 89,90 Euro im Jahr.
YouTube
Hier ist das Zuschauen grundsätzlich kostenlos – allerdings nerven immer mehr Werbeunterbrechungen. Im werbefreien Abo YouTube Premium für 11,99 Euro im Monat oder 119,99 Euro im Jahr ist als Bonus Musikstreaming enthalten. Das Monatsabo dürfte aber bald auf 13,99 Euro zulegen.