Auf einen verrückten Roadtrip nach Indien, Sehnsuchtsland aller Hippies und Aussteiger in den späten 1960er-Jahren, nimmt einen der Münchner Autor Daniel Speck in seinem neuen Roman mit. Zwischen schräg und schrullig entpuppt sich entsprechend auch sein Personal, hauptsächlich bestehend aus Yoga-Lehrerin Lucy und ihren Eltern Corinna und Lou. Lucy steckt in einer Krise: Sie ist aus ihrer langjährigen Beziehung ausgestiegen, ohne eigentlich genau zu wissen weshalb, und obendrein verlässt sie in ihrem Job der Flow. Als wäre das nicht Chaos genug, taucht ihre Mutter in Indien unter. Weil Lucy in Berlin eh gerade den Blues hat, lässt sie sich von ihrem Vater überreden, gemeinsam nach Indien zu fliegen, um nach Corinna zu suchen. Dort wird aber nicht nur manche Hippie-Legende entzaubert, sondern kommt auch die unrühmliche Vergangenheit ihrer Familie ans Licht.
1968 kehren Lou, seine Freundin Marie und sein jüngerer Bruder dem spießigen Deutschland den Rücken, um auf dem Subkontinent Love, Peace and Happiness zu erleben. Auf ihrer abenteuerlichen Fahrt in einem klapprigen VW-Bus auf dem Hippie-Trail schließt sich die mysteriöse Corinna dem Trio an. Ihr gemeinsames Ziel ist die heilige Stadt Rishikesh, die als Wiege des Yoga gilt und Sinnsucher aus aller Welt anzieht.
Durch einen Zufall landen die vier im Ashram des Gurus Maharishi – zur selben Zeit, als die Beatles sich dort aufhalten und die Songs für ihr berühmtes Weißes Album komponieren. Doch die Wochen im Ashram enden katastrophal und erst jetzt, Jahrzehnte später, erfährt Lucy, was damals wirklich geschehen ist und warum nur Lou und Corinna heimgekehrt sind.
„Yoga Town“ wirft einen amüsanten, aber auch ernüchternden Blick auf die Flower-Power-Zeit und ist zugleich die berührende Geschichte einer spirituellen Reise zu sich selbst.