Wenn Liebe wehtut

von Redaktion

Dieses Buch tut weh – und das ist gut so. Denn was in einer toxischen Beziehung abläuft, schildert die Autorin bis an die Schmerzgrenze des Lesers. Milena ist 15, als sie sich unsterblich in den doppelt so alten Nick verliebt. Der ist verheiratet, hat eine Tochter, arbeitet als Betreuer in kirchlichen Jugendgruppen, ist Musiker und verdreht den Mädels den Kopf, trotzdem oder weil er der Typ verkrachte Existenz ist, sein Lebensstil von seiner Frau finanziert wird. Milena und – wie sich herausstellt – auch all den anderen jungen Frauen erzählt er, dass er seine Frau für sie verlassen wird. Was er nicht tut. Dafür macht er das Mädchen emotional abhängig, zwingt es, seine perversen Gelüste zu erfüllen, letztlich ihm hörig zu sein. Als Melina ausbrechen will, reagiert er mit psychischem Druck, Überwachung und pathetischen Liebesbeweisen. Sie knickt ein – und das Drama beginnt von vorne. Selina Seemann erzählt eindrücklich, wie leise und perfide eine narzisstisch gestörte Persönlichkeit den Partner um den Finger wickelt, manipuliert, psychisch destabilisiert und zerstört. Und dass das Opfer Jahre braucht, um aus den Trümmern der Seele wieder ein Selbst zu formen. Matthias Busch

Hervorragend (((((

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