Telemedizin: Das kann der Tierarzt aus dem Internet

von Redaktion

Immer mehr Veterinäre bieten Videosprechstunden an: Das reduziert den Stress, ist aber nicht immer sinnvoll

München – Für Tiere und ihre Besitzer sind Besuche beim Tierarzt oft stressig. Abhilfe verspricht die Telemedizin für Kleintiere: „Online-Sprechstunden sind auf dem Vormarsch“, sagt Thomas Pfisterer von der Bundestierärztekammer. Im Internet gib es etliche Plattformen, auf denen Veterinäre virtuell beraten.

Dazu gehört die Plattform Haustierdocs. Von den 100 dort beteiligten Praxen sind einige aus München und Oberbayern dabei. Bereits bei der Anmeldung wird der Besitzer über die Kosten der Konsultation informiert, er kann das Problem schildern und Fotos bzw. frühere Befunde hochladen. Der Tierarzt wird das Tier durch die Computer- oder Handykamera des Tierbesitzers beobachten. Je nach Symptom kann der Besitzer unter Anleitung des Arztes leicht durchzufürhende Untersuchungen wie Fiebermessen bei seinem Tier vornehmen.

Besonders hilfreich ist der Service in Notfällen, wenn online geklärt werden kann, ob eine Fahrt in eine Klinik nötig ist. Laut Statistik sind 15 bis 20 Prozent aller als Notfälle vorgestellten Tiere in Kliniken keine Notfälle. Die Methode hat ihre Grenzen. Jedes Tier braucht auch einen Veterinär vor Ort – und sei es nur zum Impfen. Zudem können Teletierärzte keine Medikamente verschreiben. „Telemedizin ist eine Zusatzleistung und kann nur eine Verdachtsdiagnose stellen“, betont Pfisterer von der Tierärztekammer. „Der Tierarzt kann zum Beispiel sagen, es ist nichts Dringendes und der Halter soll in eine Praxis gehen, wenn sich die Symptome nach vier Tagen nicht verbessert haben.“ Doch jede zweite virtuelle Beratung endet mit einer Überweisung zum Tierarzt.

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