Gender-Sternchen mag die Künstliche Intelligenz nicht

von Redaktion

Künstliche Intelligenz kann viel. Doch mit „gendergerechter“ Sprache hat sie ihre Probleme. Wer versucht, ChatGPT davon zu überzeugen inklusiv mit Gender-sternchen zu schreiben, stößt schnell an Grenzen. Denn die KI neigt dazu, diese Vorgabe immer wieder zu vergessen. Die österreichische Wissenschaftlerin Sabrina Burtscher sowie ihr Kollege und Landsmann Lukas Daniel Klausner erklären jetzt, woran das liegt. Beim Trainingsmaterial für ChatGPT, so Burtscher, „handelt es sich um eine Unmenge an Daten, vor allem Texte aus dem Internet. Wenn es dabei um deutschsprachige Texte geht, ist der überwiegende Teil im Netz in nicht inklusiver Sprache geschrieben. Hinzu kommt, dass es nicht nur die eine Art gibt, inklusiv zu schreiben.“

Ergebnis: Die KI ist regelrecht verwirrt von den Optionen. ChatGPT schreibt daher von Haus aus in dem Stil, den die Mehrheit der deutschsprachigen Nutzer im Netz verwendet. Und dabei ist die „Sternchen-Sprache“ in der Minderheit. Einer Künstlichen Intelligenz also die gendergerechte Sprache beizubringen, ist daher eine überaus anspruchsvolle Aufgabe, so Klausner: „Es muss schon wirklich sehr hart daran gearbeitet werden, wenn jemand versucht, ChatGPT dazu zu bringen, ‚Doctor‘ mit Ärztin und ‚Nurse‘ mit Krankenpfleger zu übersetzen.“ Denn solche Begriffe sind in den Übersetzungen traditionell männlich und weiblich geprägt.  jh

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