PD Dr. Gregor S. Zimmermann Leiter der Sektion Pneumologie Universitätsklinikum rechts der Isar
Bei einer Lungenfibrose kommt es zur fortschreitenden Vernarbung der Lungenbläschen. Dies führt dazu, dass die Lungen schrumpfen und im Verlauf nicht mehr ausreichend Sauerstoff über die Lungenbläschen aufgenommen werden kann. Nintedanib (Handelsname: Ofev) bremst das Fortschreiten der Lungenfibrose, kann diese jedoch nicht aufhalten oder rückgängig machen. Beim Voranschreiten der Erkrankung nimmt die Leistungsfähigkeit ab und die Sauerstoffsättigung im Blut ist reduziert. Daher benötigen viele Patienten im Verlauf zusätzlichen Sauerstoff. Bei Schwindel und einer Reduktion der Leistungsfähigkeit sollten daher Sauerstoffsättigung und Blutgase kontrolliert werden. Bei Bedarf kann eine zusätzliche Sauerstoff-Langzeittherapie über den Lungenfacharzt oder die Klinik organisiert werden. Eine mögliche, unerwünschte Arzneimittelwirkunge bei Nintedanib ist in der Tat Durchfall. In diesem Fall kann man die Dosis reduzieren, man sollte aber nicht unter 100 Milligramm morgens und abends gehen, da die Wirkung sonst zu gering ist. Sehr hilfreich ist es häufig, mit Medikamenten gegen den Durchfall, wie z. B. Loperamid, entgegenzusteuern. Vorher sollten jedoch andere Ursachen des Durchfalls ausgeschlossen werden.