Prof. Gerd Geerling Leiter der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf
Heuschnupfen geht oft einher mit belastenden Augenbeschwerden. Um die Symptome zu minimieren, hilft eine Klimaanlage mit Pollenfilter oder eine Schutzbrille. Zur Linderung der Entzündung kann auch das Kühlen oder die Pflege der Augenoberfläche mit am besten unkonservierten befeuchtenden Augentropfen sinnvoll sein. Antihistaminika unterdrücken akuten Juckreiz. Andere Präparate wie etwa kortisonhaltige Augentropfen unterdrücken die zugrunde liegende Entzündung. Bei monatelanger Anwendung kann es aber zu unerwünschten Nebenwirkungen wie einer Erhöhung des Augeninnendrucks kommen. Aus der Klasse der Calcineurininhibitoren gibt es jedoch Wirkstoffe wie zum Beispiel Ciclosporin, die Kortison ersetzen können. Alternative und potenziell effektive Substanzen wie Tacrolimus oder Sirolimus wirken ebenfalls entzündungshemmend, sind jedoch noch nicht spezifisch für die Anwendung am Auge zugelassen. Weitere Wirkstoffe in Form von Augentropfen werden aktuell im Rahmen klinischer Studien untersucht. Schwere und länger anhaltende Beschwerden erfordern eine augenärztliche Kontrolle. Denn beispielsweise können auch andere immunologisch bedingte Erkrankungen oder eine Bindehautinfektion die beschriebenen Symptome auslösen.