Prof. Dr. Peter Diehl Unfallchirurg und Orthopäde (OZMO) im Orthopädiezentrum München-Ost
Schulterverletzungen werden vor allem nach der Art des Unfallherganges unterschieden. Bei einem direkten Aufpralltrauma auf die Schulter kommt es häufig auch zu einer Verletzung des Schulter-Eckgelenkes. Das führt dann zu einem Hochstand des Schlüsselbeines, bekannt als Klaviertastenphänomen. Diese Verletzungen sind sehr schmerzhaft und können bei älteren Patienten oft konservativ sehr gut behandelt werden. Ein Sturz auf den ausgestreckten Arm oder das Abfangen des Körpers über den Arm führt aufgrund der Hebelwirkung häufig zu Schulterverrenkungen oder sogar einem Auskugeln des Schultergelenks. Es muss dann unter entsprechender Schmerztherapie wieder eingerenkt werden. Bei diesen Verletzungen treten oft Begleitverletzungen wie Knorpelschäden oder ein Einriss der Gelenklippe auf. Vor allem bei jungen Patienten muss diese operativ durch eine arthroskopische, ambulante Schlüsselloch-Operation wieder an der Pfanne fixiert werden, damit das Gelenk nicht in einer Fehlstellung verheilt. Zur Diagnostik gehört die körperliche Untersuchung, Sonografie (Ultraschall), ggf. Röntgen und die Kernspintomografie (MRT). Dann erst wird entschieden, ob eine konservative oder operative Therapie notwendig ist. Ein neuer konservativer Therapieansatz ist dabei die Magnetotransduktionstherapie, die die Heilung beschleunigt.