Dr. Reinhard Schneiderhan Orthopäde im Wirbelsäulenzentrum München-Taufkirchen
Oft liegt der nächtliche Rückenschmerz an verspannten Muskeln, meist infolge von Bewegungsmangel, schlechter Körperhaltung oder Stress. Dabei spielt die Schlafposition eine große Rolle. Bandscheiben nutzen die Nachtruhe, um sich wieder mit Flüssigkeit vollzusaugen. Guter Schlaf entspannt auch die Muskeln und der Körper schüttet entzündungshemmende Zytokine aus. Das funktioniert aber nur, wenn man die richtigen Schlafpositionen einnimmt. Die Seitenlage hat sich als beste Schlafposition erwiesen, weil die Wirbelkörper optimal entlastet werden. Allerdings darf man sich dabei nicht allzu sehr einkuscheln. Eine zu starke Krümmung ist nicht so gut für Wirbelsäule und Bandscheiben. Auf der linken Seite zu liegen ist entspannender für den Körper. Wer Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich hat, kann von der Rückenlage profitieren. Das Gewicht wird so gleichmäßig verteilt. Eine Handtuch-Rolle unter den Kniekehlen unterstützt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule. Auch die Matratze sollte nicht zu steif oder zu weich sein. Ungünstig ist die Bauchlage wegen der Überstreckung der Wirbelsäule. Nachts wechselt der Körper alle zehn bis 20 Minuten die Position. Das sorgt für eine gute Durchblutung und bewegliche Gelenke. Die empfohlenen Schlafpositionen beziehen sich deshalb vor allem auf die Einschlafphase. Die Wirbelsäule kann sich sofort erholen, eventuelle Verspannungen oder Schmerzen gehen zurück.