Stimmt die Legende, dann haben einst österreichische Soldaten den Namen „Spritz“ für den wohl weltweit berühmtesten Aperitif kreiert – und das, obwohl das Kultgetränk eigentlich aus Norditalien stammt.
In den Kursen für Barkeeper der Mailänder „Academia Campari“ wird gerne erzählt, dass der Name Spritz ursprünglich aus der Weinschorle hervorgegangen ist. Die Soldaten hätten, so sagt man, Anfang des 20. Jahrhunderts den schweren italienischen Wein nicht vertragen und ihn daher mit Wasser verdünnt, was man im Nachbarland „Spritzer“ nennt.
Genau zu dieser Zeit erbten die Gebrüder Barbieri die Likörfabrik ihres Vaters in Padua, probierten die unterschiedlichsten Mischungen aus und erfanden 1919 den Aperol – ein Mix aus Rhabarber, Enzian und Bitterorange: einen Bitterlikör. Den Namen leiteten sie aus dem französischen Wort „Apéro“ ab, umgangssprachlich für Aperitif.
Bis die Aperol-Welle allerdings nach Deutschland schwappte, sollten noch einige Jahrzehnte vergehen. Zunächst tranken nur die jungen Leute in Padua und Venedig den Spritz. Erst in den 80-er und 90-er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der „Spritz“ über Norditalien hinaus beliebt. Der richtige Siegeszug begann allerdings erst in den „Nullerjahren“, als Campari die Marke Aperol übernahm.
Hanna von Grumbkow liebt es, sich spritzige Variationen des beliebten Aperitifs auszudenken. Sie arbeitet in der Bar Sola. Besonders schön ist es hier am Nachmittag, wenn Eisbach-Schwimmer, Surfer, Spaziergänger aus dem Englischen Garten und Museumsbesucher hier zusammentreffen. „Wir wollen ein Café für alle sein“, sagt Alexander Recknagel. Der Münchner betreibt die Museums-Gastronomie zusammen mit Maximilian Gradl. Nach „Frau im Mond“ das zweite Museums-Projekt. „Wir sind unheimlich glücklich über unseren jüngsten Zuwachs“, sagt der Gastronom, der es selbst liebt, im Englischen Garten zu flanieren.
Da es sich um ein Museums-Café der Archäologischen Staatssammlung handelt, sind die Öffnungszeiten an den Museumsbetrieb angepasst. Trotzdem ist die Rooftop-Bar an schönen Sommerabenden geöffnet. Von den 50 Sitzplätzen hat man einen schönen Blick auf das Grün des Englischen Gartens. Neben Softdrinks serviert das Bar-Team auch alle möglichen Spritz-Varianten (ab 9,50 Euro) oder ein Helles vom Fass für 4,90 Euro.
Sola an der Lerchenfeldstraße 2 in München. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 10 bis 17 Uhr. Donnerstag und Sonntag von 10 bis 19 Uhr. Bei gutem Wetter Dienstag bis Sonntag bis 22 Uhr. Wer auf Nummer sicher gehen will: www.sola.bar.